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Wissenschaftliche Studien

MEDIAN besitzt eine langjährige Forschungstradition. Das Ziel von Forschung und Wissenschaft liegt in der stetigen Verbesserung der Versorgung unserer Reha-Patienten. Durch die Veröffentlichung der Studien stellen wir unsere Studien- und Forschungsergebnisse sowohl Fachkreisen als auch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Ergebnisse der abgeschlossenen Projekte können Sie in unserer Publicathek nachlesen.

Beginn und Ende der Studie: 1/22 - 1/23

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik Flechtingen

Verantwortlicher in der Klinik: Dr. Per Otto Schüller

Kooperationspartner*innen:  - 

Finanzierung: - 

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Der aktuelle Stand der Forschung zeigt, dass COVID-19 langfristige Lungenschäden, wie beispielsweise die Reduktion der Lungenfunktion verursachen kann. Eine häufige Komplikation ist die verlangsamte Erholung der Leistungsfähigkeit nach einem schweren Verlauf der Erkrankung, insbesondere wenn in der akuten Krankheitsphase mechanische Beatmung notwendig war. Da jedoch Long-COVID-Symptome auch nach einer milden Akut-Erkrankung auftreten können, ist ein großer Bedarf an Rehabilitation für diese Patientinnen und Patienten zu verzeichnen. 

Die intermittierende Hypoxie/Hyperoxie Therapie (IHHT) ist ein neues Konzept der spezifischen Atemtherapie. Dabei erfolgt das wiederholte Einatmen von sauerstoffreduzierter Luft (hypoxische Atemstimulation) unter kontrollierten Bedingungen mit abwechselnden kompensatorischen sauerstoffreichen (hyperoxischen) Atemperioden. Die hypoxische Stimulation soll zu einer Verbesserung der Lungenfunktion sowie zu einer systemischen Steigerung der Sauerstoffnutzung in den Zellen führen, wodurch im günstigsten Fall die körperliche Leistungsfähigkeit gefördert wird. Dieser Konditionierungseffekt ist vergleichbar mit einem Höhentraining im Leistungssport und erste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen eine Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems bei älteren, komorbiden Patientinnen und Patienten.

In der MEDIAN Klinik Flechtingen soll nun auf den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur IHHT aufgebaut werden. In der im Sommer 2021 initiierten Studie wird die Hypothese überprüft, dass die Behandlung mit IHHT während einer stationären Rehabilitation bei Betroffenen von Long COVID zu verbesserter Funktionsfähigkeit der Lunge sowie Lebensqualität führt und dadurch die soziale und berufliche Teilhabe fördert.

Die 70 Studienteilnehmenden erhalten während des gesamten Rehabilitationsaufenthalts dreimal wöchentlich IHHT-Behandlungen. Als Vergleichsgruppe dienen 70 Patientinnen und Patienten mit vergleichbarer klinischer Charakterisierung, welche die Standardbehandlung für Long COVID ohne IHHT erhalten. Methodisch handelt es sich demnach um eine prospektive, offene Vergleichsstudie, welche als Pilotprojekt für eine folgende randomisierte klinische Studie dienen soll.

Beginn und Ende der Studie: 11/2021 – 12/2022

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik Wilhelmsheim

Verantwortlicher in der Klinik: Dr. Martin Enke, Prof. Dr. med. Tillmann Weber 

Kooperationspartner*innen: keine

Finanzierung: Eigene Mittel der Klinik

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Das Erleben traumatischer Ereignisse erhöht das Risiko für die Entwicklung sowohl von Traumafolgestörungen als auch Abhängigkeitserkrankungen deutlich. Zudem bedingen und verstärken sich beide Erkrankungen wechselseitig. Die Angaben zur Prävalenz einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) bei Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen variieren deutlich (5-49%), jedoch liegen bisher keine Daten für den Bereich der Sucht-Rehabilitation (Entwöhnung) in Deutschland vor. Die Erhebung der Prävalenz von Traumafolgestörungen im Bereich der Entwöhnungsbehandlung ist von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für die Entwicklung einer gleichzeitigen, störungsspezifischen Behandlung der Traumafolgestörung während einer Sucht-Rehabilitation darstellt.

Folgende Fragestellungen sollen durch die Studie untersucht werden:

1. Wie hoch ist die Prävalenz von Traumafolgestörungen (PTBS und kPTBS) bei Abhängigkeitserkrankungen in der stationären Sucht-Rehabilitation?

2. Eignen sich Selbstbeurteilungsfragebögen als Screening-Verfahren für die Vorhersage von Traumafolgestörungen in der stationären Sucht-Rehabilitation?

3. Unterscheiden sich Patienten mit Abhängigkeitserkrankung und komorbider Traumafolgestörung von solchen mit alleiniger Abhängigkeitserkrankung bezüglich der generellen psychischen Symptombelastung, privaten und beruflichen Beeinträchtigung, Schwere der Abhängigkeit sowie Rückfälligkeit, Erwerbssituation, Lebensqualität und psychischer Beeinträchtigung in der standardisierten 1-Jahreskatamnese der Klinik?

4. Unterscheidet sich die Abhängigkeitsschwere zwischen Patienten mit komorbider PTBS und Abhängigkeitspatienten mit komorbider kPTBS?

Beginn und Ende der Studie: 02/22 - 02/23 

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik Wilhelmsheim

Verantwortlicher in der Klinik: Prof. Dr. med. Tillmann Weber 

Kooperationspartner*innen:  Prof. Dr. Vollstädt-Klein, Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim, Arbeitsgruppe Neuroimaging abhängigen Verhaltens 

Finanzierung: Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Studie von Prof. Dr. Vollstädt-Klein vom Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim (Arbeitsgruppe Neuroimaging abhängigen Verhaltens) untersucht in Zusammenarbeit mit der MEDIAN Klinik Wilhelmsheim den Effekt eines schachbasierten neurokognitiven Trainings in der Therapie der Alkoholabhängigkeit.  

Mit der Anwendung des Trainings während der Rehabilitationsbehandlung werden eine Stärkung kognitiver Fähigkeiten und ein damit einhergehendes, verbessertes Ergebnis der Suchttherapie erwartet. In der geplanten Studie wird wissenschaftlich geprüft werden, ob das schachbasierte neurokognitive Training einen generalisierten positiven Effekt auf den Therapieverlauf zeigt. Weiter sollen die potentiellen Wirkmechanismen auf neurobiologischer und neuropsychologischer Ebene untersucht werden. Sollte die aktuelle Studie positive Effekte nachweisen, könnte das neurokognitive Training perspektivisch als reguläres Modul allen Rehabilitand*innen zur Verfügung gestellt werden, um den Therapieerfolg zu verbessern.

Beginn und Ende der Studie: laufend (seit Frühjahr 2021)

Involvierte Kliniken: MEDIAN Zentrum für Verhaltensmedizin Bad Pyrmont, AHG Klinik Waren, MEDIAN Klinik Berus

Verantwortlicher in der Klinik: Silke Jost, Eberhard Okon 

Kooperationspartner*innen: Forschungsstelle für Psychotherapie des Universitätsklinikums Heidelberg

Finanzierung: 

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Für viele Patienten entsteht nach einem Klinikaufenthalt eine Versorgungslücke durch Wartezeiten bei niedergelassenen Psychotherapeuten. Um diese Lücke zu schließen, soll ein internetbasiertes Nachsorgeangebot entwickelt werden, das Agoraphobie-Patienten nach Entlassung aus der Klinik angeboten wird. Dafür soll eine möglicherweise bestehende Restsymptomatik bei Entlassung als Indikator für die Zuordnung zu unterschiedlichen Stufen der Nachsorgeintensität genutzt werden und das Rückfallrisiko minimiert werden. Hierzu wird eine multizentrische randomisiert-kontrollierte Wirksamkeitsstudie durchgeführt. Alle Gruppen erhalten nach dem Klinikaufenthalt den Zugang zu psychoedukativen Modulen, die Interventionsgruppen bekommen zusätzlich ein supportives Monitoring. Ab einem bestimmten Cutoff-Wert im wöchentlichen Online-Monitoring werden zusätzliche Nachsorgemodule freigeschaltet, die Übungen zur Reduktion der Angstsymptomatik und optional eine Kontaktaufnahme per Chat beinhalten. Wird im wöchentlichen Monitoring ein sehr hoher Belastungsgrad festgestellt, erfolgt eine Kontaktaufnahme durch die Klinik. Die Effekte der Interventionsgruppen werden mit dem Symptomverlauf der Kontrollgruppe verglichen.

Mittels einer Vorstudie im Frühjahr 2021 sollen Erkenntnisse über den Verlauf einer Angsterkrankung nach einem stationären Aufenthalt gewonnen werden, die dann in die Gestaltung der eigentlichen Interventionsstudie einfließen. Die gesamte Studie ist auf eine Dauer von zweieinhalb Jahren ausgelegt.

Beginn und Ende: 01.08.2020 bis 28.02.2021 (Ersterhebung); bis 30.04.2021 (Zweiterhebung); bis 31.07.2021 (Dritterhebung); bis 30.04.2022 bzw. 31.07.2022 (katamnestische Jahreserhebung) 

Involvierte Kliniken und Verantwortliche: MEDIAN Kliniken Wied und MEDIAN Klinik Tönisstein

Verantwortliche*r in den Kliniken: Prof. Dr. Wilma Funke, Oliver Kreh

Kooperationspartner*innen: MEDIAN Kliniken Wied und Tönisstein; interne Arbeitsgruppe; Medical Board Sucht 

Finanzierung: keine Forschungsgelder involviert

Kurze inhaltliche Beschreibung

Zur Erfassung des Behandlungserfolgs aus Sicht der Rehabilitand*innen wurde ein Design mit einer Zwei- bzw. Dreizeitpunktmessung (Kurzzeit bzw. Langzeit) konzipiert, mit deren Hilfe Veränderungen der psychischen Belastung (als Einschränkung der Abstinenzfähigkeit; Mini-SCL: Depression, Angst, Somatisierung, psychische Gesamtbelastung) sowie die Bedeutung und der Erreichungsgrad ausgewählter Reha-und Behandlungsziele erfasst werden. Diese Ergebnisse von Status- und Veränderungsmessung können in Beziehung zu katamnestischen Erfolgsquoten und anderen Reha-relevanten Daten gesetzt werden. Bis zum 31.12.2020 wurden ca. 450 Daten der Erstmessung erhoben sowie ca. 180 Daten der Zweitmessung. Hierüber werden Veränderungsanalysen bereits Anhalt über die Behandlungsentwicklung und den subjektiv perzipierten Behandlungserfolg der Patient*innen geben. Auch können hierzu Daten des Behandlungsverlaufs, wie etwa erneuter Suchtmittelkonsum während der Behandlung oder Behandlungsabbruch, in Bezug gesetzt werden.

Beginn und Ende der Studie:  01.01.2019 bis 31.12.2022

Involvierte Kliniken:  MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg, MEDIAN Klinik Flechtingen, MediClin Klinikum Soltau

Verantwortliche*r in den KlinikenDr. Juliane Lamprecht

Kooperationspartner*innen: keine

Finanzierung: Deutsche Rentenversicherung Bund

Kurze inhaltliche Beschreibung: 
Beruflich orientierte Leistungen während und nach der medizinischen Rehabilitation sind ein fester Bestandteil der Regelversorgung. Ziel des Projektes ist die Überprüfung der Wirksamkeit sowie die Analyse des Leistungsspektrums beruflich-orientierter Konzepte (MBOR und MbR) in der Rehabilitation neurologischer Patient*innen. Im Projekt werden MBOR Teilnehmende, die MbR Bedarf hätten, aber keine MbR bekommen (Kontrollgruppe), rekrutiert und mit MBOR Teilnehmenden, die MbR Leistungen in ihrer Klinik erhalten (Interventionsgruppe), verglichen. Die Rekrutierung erfolgt über einen Zeitraum von zwei Jahren. Der Wirksamkeitsnachweis erfolgt über die Methode des Propensity Score Matching. Die Rehabilitanden erhalten jeweils zu Reha-Beginn, Reha-Ende, 6 Monate nach Reha-Ende und 12 Monate nach Reha-Ende einen Fragebogen. Des Weiteren werden die direkten und indirekten Krankheitskosten mit einem Kostenwochenbuch nach Ende der Rehabilitation erhoben und ausgewertet. Hauptzielgröße ist die Return to Work Quote 12 Monate nach Abschluss der Rehabilitation. Auf der Grundlage der Studienergebnisse ist es möglich, ein differenziertes Bild der Leistungserbringung und Wirksamkeit beruflich orientierter Konzepte in der neurologischen Rehabilitation aufzuzeigen. Daraus lassen sich für die Zukunft passgenaue(re) beruflich-orientierte Konzepte etablieren.

Beginn und Ende des Projekts: 12/2020 bis 11/2023

Involvierte Kliniken: An-Institut Magdeburg

Verantwortliche*r in den Kliniken: Nadine Schumann, Prof. Dr. Miachel Sailer

Kooperationspartner*innenMS Register der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft

Finanzierung: Deutsche Rentenversicherung Bund

Kurze inhaltliche Beschreibung
Trotz der zahlreichen Einschränkungen und dem frühen Erkrankungsalter nehmen entsprechend der Statistik der Deutschen Rentenversicherung nur wenige Betroffene bei Multipler Sklerose eine medizinische Rehabilitation zum Erhalt der Teilhabe am Arbeitsleben in Anspruch, obwohl die meisten Symptome gut behandelt werden können. Bisher wurden vor allem krankheitsbezogene und soziodemografische Einflussfaktoren der Teilhabe am Arbeitsleben bei MS-Patienten untersucht. Umweltfaktoren blieben bislang unberücksichtigt. Zur Ausgestaltung geeigneter und frühzeitig ansetzender Interventionsansätze ist die Kenntnis relevanter Einflussfaktoren von großer Bedeutung und bedarf verschiedener Datenquellen. Einen besonderen Zugang zu objektiven krankheits- und versorgungsassoziierten Parametern ermöglicht das vom Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft e.V. (DMSG) gegründete Multiple-Sklerose Register (MS-Register). Aufbauend auf den bisher gewonnenen Ergebnissen aus dem MS-Register (Studienteil I), wird im Rahmen der im An-Institut geplanten quantitativen Befragung von MS Betroffenen mittels Fragebogen zusätzlich folgende Fragestellung adressiert (Studienteil II): Welche arbeitsplatz- und personbezogenenen Parameter beeinflussen die Teilhabe von MS-Patient*innen am Arbeitsleben in einem Beobachtungszeitraum von 12 Monaten?

Beginn und Ende der Studie: laufend (2020)

Verantwortliche*rInstitut für Sportwissenschaft, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Prof. L. Schega, Dr. D. Hamacher, K.-C. Broscheid

Kooperationspartner: MEDIAN NRZ Magdeburg (Dr. Juliane Lamprecht)

Kurze inhaltliche Beschreibung: 
Die funktionelle Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) ist ein relativ neues, nicht invasives bildgebendes Verfahren zur Bestimmung der hämodynamischen Aktivität im Kortex. Aufgrund fehlender einheitlicher Protokolle für die Messung mit der fNIRS ist die Vergleichbarkeit zwischen bisherigen Studien eingeschränkt. Kernstück der hier durchzuführenden Studie ist der Vergleich unterschiedlicher Messprotokolle an Apoplex Patient*innen sowie einer gesunden Kontrollgruppe bei Verwendung eines Test-Retest Designs mit einem Intervall von mindestens 24 Stunden. Mithilfe der fNIRS wird dabei die Aktivität des präfrontalen Kortex untersucht. Dadurch können Kompensationsmechanismen bei Gangunsicherheiten erfasst werden. Diese sind bei Schlaganfallpatient*innen bei motorischen Aufgaben, besonders während komplexer Aufgaben wie Dual-Task Gehen, im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen signifikant erhöht. Die fNIRS könnte somit in Zukunft für die Überwachung des Therapieerfolges und der kortikalen Umstrukturierung bei Rehabilitationsmaßnahmen von Patient*innen mit Apoplex genutzt werden.

Beginn und Ende der Studie: laufend (2020)

Verantwortliche*r: UKE Hamburg-Eppendorf, Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose, Prof. Heesen

Kooperationspartner: MEDIAN NRZ Magdeburg (Dr. Juliane Lamprecht)

Kurze inhaltliche Beschreibung:
 MS verläuft zu Beginn in etwa 85% der Fälle in Schüben. Die Schubtherapie umfasst in Deutschland meist eine stationäre, intravenöse (i.v.) Stoßtherapie mit hochdosiertem Kortison. Therapiestandard ist primär die hochdosierte GKS-Behandlung. Die Entscheidung zur ambulanten oder stationären Durchführung sollte in Abhängigkeit von der Schubschwere, den Komorbiditäten und der Verträglichkeit früherer Therapien erfolgen. Eine i.v. Applikation von GKS zur Schubtherapie ist der derzeit klinisch etablierte Standard. Das hier vorgestellte Projekt will untersuchen, ob ein webbasiertes Programm zum Schubmanagment den Umgang mit Schüben verändert. In der Studie werden in zwei Gruppen unterschiedliche Informationsstrategien zum Umgang mit Schüben verglichen. Die Zuordnung zu einer der Gruppen erfolgt zufällig (randomisiert). Die Patient*innen erhalten einen Zugangscode (Login) für eine Internetseite mit den Informationen und Schulungsmaterialien. Die Nutzung der Internetseite mit den Materialien ist für circa 5 Wochen angelegt. Zu Beginn der Studie und nach 12 Monaten erfolgen eine kurze ärztliche Untersuchung im MS-Zentrum, sowie eine umfangreichere Erhebung mit Fragebögen. Im Verlauf der Studie (maximal 2 Jahre) werden des Weiteren Fragebögen von den Patient*innen bearbeitet.

Beginn und Ende der Studie: Fortlaufend

Verantwortlich in der Klinik:
OÄ Dr.S. Friedenberger

Kooperationspartner/Studienleiter:
BSA, AG Kerndatensatz Rehabilitation, Dr.Ch. Dohle

Inhalt in Stichworten:
Datenerhebung zum klinischen Verlauf von Schlaganfallspatienten/innen

Beginn und Ende der Studie: seit 03/2022

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik Bad Gottleuba sowie die kardiologischen Abteilungen aller MEDIAN Einrichtungen

Verantwortliche*r in der Klinik: Annett Hlousek, Dr. Christoph Altmann

Kooperationspartner*innen:  - 

Finanzierung: - 

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Die MEDIAN Klinik Bad Gottleuba ist spezialisiert auf die Behandlung des Herz-Kreislauf-Systems und beschäftigt sich seit mehr als fünf Jahren intensiv mit der Diagnostik und Beratung von jungen Herzinfarkt-Patientinnen und -Patienten. Bei der Behandlung zahlreicher Patientinnen und Patienten fiel ein erhöhtes Blutfett mit dem Namen Lipoprotein(a) auf, abgekürzt Lp(a). Dieses Blutfett ist ein abgewandeltes Cholesterin mit besonders ungünstigen Eigenschaften für die Gefäßwände. Studien zu den Auswirkungen eines erhöhten Lp(a)-Wertes zeigen, dass Betroffene häufig auch in jungem Alter Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Gefäßverkalkungen der Beine erleiden. Auch in der MEDIAN Klinik Bad Gottleuba wurden bei etwa 40 Prozent der jungen Herzinfarkt-Patientinnen und -Patienten erhöhte Lp(a)-Werte nachgewiesen. Da bisherige Therapien kaum den gewünschten Effekt zeigen, werden aktuell Medikamente in klinischen Studien geprüft, die bei einmaliger monatlicher Injektion zu einer starken Verminderung des Lp(a) im Blut führen sollen. Auch bei MEDIAN selbst wird die Forschung zum Lp(a) weiter vorangetrieben. Um die Zusammenhänge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und erhöhtem Lp(a)- Wert transparenter zu machen, wurde am 1. März 2022 das MEDIAN Lp(a)-Register begonnen. Hierbei wird in den kardiologischen Abteilungen aller MEDIAN Einrichtungen ein Jahr lang die Häufigkeit von Lp(a) bei bestimmten Gruppen von Patientinnen und Patienten erfasst: Zum einem handelt es sich um Menschen mit Erkrankungen der Aortenklappe am Herz, zum anderen um Patientinnen und Patienten mit frühzeitigem Herzinfarkt vor dem 60. Lebensjahr.

Das Lp(a)-Register hat das Ziel, festzustellen, wie häufig bei den genannten Gruppen das Lp(a) relevant erhöht ist und wie häufig es bereits in der vorbehandelnden Klinik gemessen wurde. Gleichzeitig werden bestimmte klinische und laborchemische Daten erhoben. So sollten innerhalb eines Jahres etwa 5.000 Patientinnen und Patienten in das Register integriert werden, was die Diagnose und Behandlung für die Fachärztinnen und -ärzte vereinfacht. Patienten mit erhöhtem Lp(a) erhalten eine in der MEDIAN Klinik Bad Gottleuba entwickelte, standardisierte Schulung, um sie über die Erkrankung aufzuklären. Aus dieser Schulung entwickelten sich bereits regelmäßige Zusammenkünfte Betroffener, die alle zwei Jahre mit jeweils mehr als 100 Teilnehmenden stattfinden.

Beginn und Ende der Studie: seit Q4 2022

Involvierte Klinik: MEDIAN Reha-Zentrum Wiesbaden Sonnenberg

Verantwortliche*r in der Klinik: Annett Hlousek, Dr. med. Johannes Schröter

Kooperationspartner*innen:  Ottobock

Finanzierung: MEDIAN und Ottobock

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Der Versorgungs- und Rehabilitations-Prozess von Amputierten stellt Betroffene, behandelnde Ärzte, Therapeuten und Orthopädietechniker sowie das Gesundheitssystem vor eine große Herausforderung. Obwohl die S2k-Leitlinie (DGOOC, 2019) die genauen Inhalte der Versorgung definiert, ist die konkrete Umsetzung schwierig. Amputierte Patientinnen und Patienten werden in der Regel mit einer Fallpauschale sowie durchschnittlicher Verweildauer von drei Wochen behandelt. Der lange Heilungsprozess nimmt jedoch viel Zeit in Anspruch. Die Leitlinie empfiehlt daher eine stationäre Aufenthaltsdauer von vier bis acht Wochen in der Einrichtung. Im MEDIAN Reha-Zentrum Wiesbaden Sonnenberg wird ebendieser längere Aufenthalt ermöglicht und die Anforderungen der S2k-Leitlinie erfüllt. Die Notwendigkeit der Umsetzung dieser theoretischen Leitlinien in die Praxis bei amputierten Patientinnen und Patienten sowie gesundheitsökonomische Konsequenzen sollen erstmals anhand dieses Forschungsprojekts aufgezeigt werden. Hierbei steht der Nachweis über ein höheres Aktivitätslevel sowie eine geringere Anzahl an Stürzen der Patientinnen und Patienten durch den Aufenthalt im spezialisierten MEDIAN Reha-Zentrum Wiesbaden Sonnenberg mit Begleitung einer optimalen prothetischen Versorgung durch das Kenevo Kniegelenk (Ottobock) im Fokus. Das Kenevo Prothesenkniegelenk ist ein mikroprozessorgesteuertes Knie, welches auf einen niedrigen Mobilitätsgrad ausgerichtet ist, eine erhöhte Sicherheit im Alltag bietet und im Rahmen der Rehabilitation angepasst werden kann.

Das Studienziel dieses Projekts ist demnach der Wirksamkeitsnachweis einer frühfunktionellen Rehabilitation bei oberschenkelamputierten Patientinnen und Patienten durch die Berücksichtigung und Umsetzung der Leitlinien unter Verwendung eines Kenevo-Kniegelenks. Im MEDIAN Reha-Zentrum Wiesbaden Sonnenberg werden alle geeigneten Studienteilnehmenden im Rahmen einer sechsmonatigen Leihpauschale zulasten der gesetzlichen/privaten Krankenkassen mit dem Kenevo Kniegelenk versorgt und der gesamte Prozess wird dokumentiert. Dabei werden Eigenständigkeit, Mobilität, Funktionalität, Gehfähigkeit, dynamische Balance sowie Lebensqualität an drei Messzeitpunkten im Abstand von etwa zwei Wochen evaluiert. Nach Abschluss der Rehabilitation werden die Patienten für weitere fünf Monate anhand eines Follow-up-Protokolls begleitet. Im Fokus dieser Phase stehen unter anderem die Re-Integration in den Alltag sowie Stürze und Sturzumstände. Neun weitere MEDIAN Kliniken dienen als Kontrollkliniken. Hierbei werden, nach Einwilligung, oberschenkelamputierte Patienten unabhängig von ihrer prothetischen Versorgung in die Studie eingeschlossen. 

Beginn und Ende der Studie: 09/21-09/2026

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik Bad Gottleuba

Verantwortliche*r in der Klinik: Kathleen Kaminski, Dr. Andreas Seemann

Kooperationspartner*innen: SRH Medinet BurgenlandklinikDRV MitteldeutschlandAOK PlusAOK Sachsen-AnhaltTU München

Finanzierung: Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Psychische Störungen bildeten 2020 mit 38 Prozent (ohne Suchterkrankungen) den Hauptgrund für Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit (DRV, 2021a). Ein Problem ist, dass die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation die Betroffenen erst spät erreichen, meist erst, wenn die Erwerbsfähigkeit bereits erheblich gefährdet ist. Eine bedarfsgerechte Erweiterung vorhandener Präventionsstrukturen soll verbesserte Zugangswege und passgenaue Angebote schaffen. Die fehlende Übereinstimmung zwischen dem individuellen Bedarf der Versicherten und der Ausgestaltung der Leistungen wird als Hindernis gesehen. 

Das Projekt PE³PP (Projekt zur Entwicklung, Erprobung und Evaluierung einer psychosozialen Präventionsleistung) will Betroffenen mit ersten psychischen Beeinträchtigungen künftig passgenaue Angebote und schnelle Wege in die Prävention ebnen. PE³PP wird mit besonderem Fokus auf psychische und psychosoziale Teilhabestörungen konzipiert. Das Projekt ist Teil des Bundesprogrammes „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. PE³PP läuft unter Federführung der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland in Kooperation mit der AOK Plus und AOK Sachsen-Anhalt. Die MEDIAN Klinik Bad Gottleuba und die SRH Medinet Burgenlandklinik sind als Projektbeteiligte für die fachliche Konzipierung und die Durchführung verantwortlich. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch die Technische Universität München, Lehrstuhl für Soziale Determinanten der Gesundheit unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Richter. Die wissenschaftliche Begleitforschung wird das Programm mittels eines qualitativen und quantitativen Forschungsdesigns evaluieren und die Wirksamkeit bei den Betroffenen untersuchen.

Ziel ist es, Gesundheitsförderung im beruflichen Kontext „Prävention vor Rehabilitation“ aktiv umzusetzen und eine verbesserte und frühzeitige Inanspruchnahme von Präventionsangeboten zu ermöglichen. Der Erhalt der Erwerbsfähigkeit soll dadurch nachhaltig gefördert werden. 

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