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Publikationen von unseren Experten bei MEDIAN

Die Qualität unserer Leistungen und das wissenschaftliche Engagement unserer zahlreichen Experten spiegelt sich auch in der Vielzahl der Veröffentlichungen in unterschiedlichen Journals und Fachzeitschriften wieder. Verschaffen Sie sich einen Überblick und stöbern Sie in unserer Publikathek. 

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ICF basierte Auswertung leitlinienorientierter Reha-Assessments im Verlauf der stationären neurologischen Rehabilitation nach Schlaganfall

Erscheinung: 2018 / Kongressbeitrag

EinleitungZur Einschätzung der funktionalen Gesundheit des Patienten, sollte die rehabilitationsspezifische Diagnostik entsprechend der Leitlinien ICF orientiert erfolgen. Da die ICF als Klassifikations-und Ordnungssystem kein Assessmentinstrument zur Feststellung von Funktionszuständen ist, müssen für die Erfassung der verschiedenen ICF Domänen standardisierte Messinstrumente eingesetzt werden. Diese legen den Grundstein für die Planung alltagsrelevanter Therapieziele. Eine zentrale Frage ist, ob und in wie weit sich die einzelnen ICF Bereiche der funktionalen Gesundheit im Verlauf der neurologischen Rehabilitation in gleichem Maße verändern. Diese Frage soll anhand der Auswertung routinemäßig eingesetzter Assessments im Verlauf der Rehabilitation nach Schlaganfall untersucht werden.MethodeIm Rahmen der Eingangs- und Entlassdiagnostik wurden in den MEDIAN Kliniken NRZ Magdeburg und Flechtingen für N=186 Schlaganfallpatienten (55% männlich, Durchschnittsalter: 63 Jahre) die Befunderhebungen verschiedener ICF Ebenen ausgewertet. Die ICF Domäne  „Aktivität“ wurde mit dem Barthel-Index (globale Alltagsfähigkeit), dem Rivermead , sowie den Functional Ambulation Categories (Lokomotion) abgebildet, die „Funktionsebene“ mit dem Motricity-Index und dem Trunk Control Test. Bei der Auswertung wurden die Rehabilitationsphase (Phase B: n=25; Phase C: n=37; Phase D: n=124) sowie das Alter und das Geschlecht berücksichtigt.   ErgebnisseUnabhängig von Alter, Geschlecht und Reha-Phase, verbessert sich die funktionale Gesundheit in den ICF Domänen im Verlauf der stationären Rehabilitation signifikant, mit Ausnahme des Barthel-Index, der nur in Phase C eine signifikante Verbesserung anzeigt. Die Stärke der Effekte in den einzelnen ICF Domänen variiert in Abhängigkeit von der Reha-Phase, ist in Phase B allerdings stets am größten.DiskussionDie ICF Domänen stehen in Wechselwirkung zueinander. Es können jedoch keine Kausalitäten abgeleitet werden. Verbesserungen in den „Körperfunktionen“ im Verlauf der medizinischen Rehabilitation müssen nicht notwendiger Weise mit einer signifikanten und klinisch relevanten Verbesserung der „Aktivitäten“ im Sinne des ICF Modells einhergehen. Es bleibt zu prüfen in wie weit diese Ergebnisse auf methodische Limitationen einzelner Assessments zurückzuführen sind. So treten beim Barthel-Index häufig Boden- und Deckeneffekte auf. Auf der anderen Seite müssen bestimmte Funktionsverbesserungen nicht zwangsläufig für die Ausübung spezifischer Alltagsaktivitäten von Relevanz sein. Eine zukünftige Prüfung wird notwendig sein, um belastbare Aussagen zum Rehabilitationserfolg in den unterschiedlichen Phasen treffen zu können.

Autoren: Sailer M., Sickert A., Clahn K., Lamprecht J.

Rückwirkung von Dual-Task auf die kognitive Leistungsfähigkeit beim Gehen von Schlaganfallpatienten

Erscheinung: 2018 / Kongressbeitrag

EinleitungDas individuelle Risiko zu stürzen ist bei Schlaganfallpatienten überproportional hoch. Die erhöhte Sturzgefahr resultiert am häufigsten aus dem nicht antizipierten Kontakt des Fußes in der Schwungphase des Beines. Beim Gehen ist der minimale Fuß-Boden-Abstand (minimal toe clereance, MTC) während der Schwungphase bei Menschen nach Schlaganfall reduziert, was wiederum mit einer zunehmenden Sturzgefahr assoziiert ist. Der MTC ist somit ein Gangparameter, der mit hoher Priorität kontrolliert werden sollte. Die Kontrolle eines Gangparameters wird mit seiner intraindividuellen Variabilität über viele Schrittzyklen quantifiziert. In der Regel bedeutet eine zunehmende Variabilität eine niedrige Gangkontrolle. Weiterhin erhöht sich die Gangvariabilität beim Gehen mit einer kognitiven Zweitaufgabe in Abhängigkeit der individuellen exekutiven Funktionen. In der vorliegenden Studie wird der Zusammenhang zwischen exekutiven Funktionen und Gangkontrolle bei Patienten nach Schlaganfall im Vergleich zu älteren gesunden Kontrollprobanden untersucht.MethodeEs wurde die Variabilität des MTC, sowie die Doppelschrittlänge (DSL) beim normalem Gehen vs. Gehen mit kognitiver Zweitaufgabe (3er Reihe rückwärts rechnen) bei Patienten nach Schlaganfall (SA; N=49, Alter: M=58,6) und einer Kontrollgruppe (KG; N=20, Alter: M=67,6) analysiert. Eine 15 m lange Gangstrecke wurde mit  4-maliger Wiederholung bewältigt, sodass mindestens 100 Schrittzyklen analysiert werden konnten. Die Leistungsfähigkeit der exekutiven Funktionen wurde mit dem Farbe-Wort-Interferenztest (FWIT) getestet und die Subskalen Farbwörter Lesen (FWL), Selektivität-Farbstriche Benennen (FSB) und Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung- Interferenz (INT) als Kovariaten in ein varianzanalytisches Modell aufgenommen.ErgebnisseDie Exekutivfunktionen sind bei Schlaganfallpatienten schlechter ausgeprägt (FSB: p=.019; INT: p=.002). Es konnte kein signifikanter Gruppeneffekt in Abhängigkeit von Gehen mit oder ohne kognitive Zweitaufgabe und unter Kontrolle des Einflusses der exekutiven Funktionen nachgewiesen werden. Allerdings zeigte sich innerhalb der KG ein signifikanter Einfluss einer besseren exekutiven Funktion (FSB (p=0.004);  INT (p≤0.001)) auf eine Variabilitätsreduktion des MTC von normalem Gehen zu Gehen mit kognitiver Zweitaufgabe. Innerhalb der SA-Gruppe lag ein signifikanter Einfluss von schlechter ausgeprägtem INT (p=0.016) auf die Variabilitätszunahme der DSL beim Gehen mit kognitiver Zweitaufgabe vor.DiskussionEs gibt einen nachgewiesenen Einfluss der exekutiven Funktionen auf die Kontrolle unterschiedlicher Gangparameter im Vergleich von älteren gesunden Probanden zu SA-Patienten. Im Gegensatz zu SA-Patienten ist bei älteren gesunden Menschen die Kontrolle des MTC beim Gehen mit geteilter Aufmerksamkeit erhöht (Variabilitätsreduktion), was essentiell zur Vermeidung von Stürzen beitragen kann. Eine Variabilitätszunahme der DSL wird lediglich bei SA-Patienten mit kognitiver Zweitaufgabe beobachtet, so dass dadurch auf eine geringere Gangkontrolle zu schließen ist. Beide Phänomene klären die erhöhte Sturzgefahr nach Schlaganfall, insbesondere in Situationen mit geteilter Aufmerksamkeit, auf und sollten zur Vermeidung von Stürzen kontrolliert werden.

Autoren: Hamacher D., Lamprecht J., Alt P., Sickert A., Sailer M., Schega L.

Zusammenhang zwischen kognitiver Leistungsfähigkeit und Gangparametern bei neurologischen Patienten

Erscheinung: 2018 / Kongressbeitrag

EinleitungDie Wiedererlangung der Lokomotion ist ein wesentliches Rehabilitationsziel. Dieser Behandlungsprozess adressiert im besonderen Maße die Kognition. Zahlreiche Studien haben bereits gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen übergeordneten kognitiven Funktionen (Exekutivfunktionen) und der Mobilität gibt, wobei die Wirkrichtung letztlich nicht eindeutig geklärt ist. Gut belegt ist eine altersabhängige Beziehung zwischen Kognitions- und Gangparametern. Darüber hinaus werden in der Neurologie krankheitsassoziierte Prozesse diskutiert. In der vorliegenden Untersuchung soll dieser Zusammenhang bei neurologischen Patienten untersucht und Implikationen für die Praxis abgeleitet werden.  MethodeGrundlage der Studie ist eine Querschnittsanalyse von Sekundärdaten, die im Rahmen eines Forschungsprojektes zur Gangvariabilität mit zusätzlicher kognitiver Zweitaufgabe bei Schlaganfallpatienten (SA: N=49, M=58,6 Jahre) und Patienten mit Multipler Sklerose (MS: N=24, M=48,7 Jahre) sowie einer Kontrollgruppe (KG: N=20, M=67,6 Jahre) gewonnen wurden. Ausgewertet wurden Ganggeschwindigkeit, Schrittlänge, Zehenabstand zum Boden (minimal toe clereance, MTC), sowie die Variabilität des Oberkörpers. Die Parameter wurden beim normalen Gehen einer 15 m Wegstrecke mit 4-maliger Wiederholung erhoben. Die kognitive Leistungsfähigkeit wurde mit dem Farbe-Wort-Interferenztest (FWI) abgebildet.ErgebnisseDie neurologischen Patienten zeigen im Vergleich zur KG eine signifikant niedrigere Ganggeschwindigkeit, wobei die MS Patienten im Vergleich zu den SA Patienten langsamer gehen und kleinere Schritte machen. Die Variabilität des MTC (Sturzgefährdung) sowie die Einschränkung der kognitiven Leistungsfähigkeit waren bei den SA Patienten am größten. Unterschiede in der Variabilität des Oberkörpers gab es nicht. Zusammenhänge zwischen Kognitions- und Gangparameter zeigten sich nur bei den SA Patienten.DiskussionVeränderungen in den Exekutivfunktionen als auch in den Gangparametern treten nicht nur alters- sondern auch krankheitsbedingt auf. Dabei bestehen insbesondere auch indikationsspezifische Unterschiede, die während der medizinischen Rehabilitation zu berücksichtigen sind. Zusammenhänge zwischen Kognitions- und Gangparametern konnten bisher in Untersuchungsbedingungen mit kognitiver Zweitaufgabe, im Sinne einer Destabilisierung des Ganges durch Ressourcenbindung der kognitiven Funktionen, bei gesunden älteren Personen nachgewiesen werden. In der vorliegenden Studie zeigte sich bei Schlaganfallpatienten dieser Zusammenhang bereits unter normalen Gehbedingungen, die somit einer besonderen Berücksichtigung beim Mobilitätstraining, insbesondere mit Blick auf eine mögliche Sturzgefährdung, bedürfen.

Autoren: Lamprecht J., Alt P., Sickert A., Hamacher D., Schega L., Sailer M.

Prävalenz und Art der kognitiven Störungen in der postakuten Rehabilitation nach Schlaganfall

Erscheinung: 2018 / Kongressbeitrag

Hintergrund: Kognitive Störungen treten häufig bei Schlaganfallpatienten auf. Dabei können das Ausmaß und die Art der Einschränkung, einer großen Variabilität unterliegen und mit erheblichen Einbußen in der Lebensqualität und der Teilhabe einhergehen. Kognitive Funktionsstörungen können sich auch  indirekt, beispielsweise aufgrund von Antriebs- oder Wahrnehmungsstörungen, auf die Therapieadhärenz auswirken und damit auch die funktionelle Wiederherstellung verzögern. Bisher gibt es nur sehr wenige Studien, die einen Überblick zu den Kognitionsstörungen bei Schlaganfallpatienten geben, so dass auch über die Ableitung geeigneter rehabilitativer Therapien sowie zum Nachweis einer entsprechenden Wirksamkeit nur weinig gesicherte Erkenntnisse vorliegen.Ziele: Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Darstellung der kognitiven Einschränkungen bei Schlaganfallpatienten in den Bereichen Aufmerksamkeit, Exekutivfunktionen und Gedächtnis unter Berücksichtigung des Alters, des Geschlechts sowie dem Ort der Schädigung.Fragestellung: a) Gibt es Unterschiede in den kognitiven Einschränkungen in Abhängigkeit vom Ort der Schädigung? b) Welche kognitiven Einschränkungen dominieren bei Schlaganfallpatienten? c) Gibt es Alters- und Geschlechtsunterschiede in den kognitiven Einschränkungen?Methoden: Im Rahmen der Eingangsdiagnostik wurden in den MEDIAN Kliniken NRZ Magdeburg und Flechtingen  N=235 Schlaganfallpatienten (64% männlich, Durchschnittsalter: 52 Jahre, Rehaphase: C: 6%, D: 42% D+E: 52%, Ort der Schädigung: rechte Gehirnhälfte: 45%, linke Gehirnhälfte: 47%, beidseitig: 8%) hinsichtlich ihrer kognitiven Einschränkungen untersucht. Die Aufmerksamkeitsfunktionen: Allgemeine Aufmerksamkeitsaktivierung (tonisch, phasisch), Verarbeitungskapazität (auditiv, visuell), sowie die Daueraufmerksamkeit wurden mit der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung erhoben. Zur Einschätzung der Gedächtnisleistung wurden das Inventar zur Gedächtnisdiagnostik (IGD), die Wechsler Memory Scale (WMS) sowie der Complex Figure Test (CFT) verwendet. Die exekutiven Leistungen wurden, neben der TAP, mit dem Regensburger Wortflüssigkeitstest (RWT) überprüft. Entsprechend den Vorgaben der Erhebungsinstrumente wurden die Rohwerte in Prozentränge überführt und in unterdurchschnittlich vs. durchschnittlich kategorisiert.Ergebnisse: Die Aufmerksamkeitsfunktionen sind vor allem in den Bereichen Daueraufmerksamkeit (tonisch und phasisch jeweils 50% unterdurchschnittlich), sowie  geteilte Aufmerksamkeit (47% unterdurchschnittlich) beeinträchtigt.  Bei der Gedächtnisleistung „Wiedererkennen“ und der kognitiven Flexibilität (Exekutivfunktion) lagen 42% der untersuchten Patienten unter dem Durchschnitt. Geschlechtsunterschiede bestehen im Gedächtnistest. Hier erreichen die Männer in allen Subtests signifikant schlechtere Werte. Altersunterschiede zeigten sich im Bereich der kognitiven Flexibilität. Keine Unterschiede zeigten sich in Abhängigkeit vom Ort der Schädigung.Schlussfolgerungen: Zu Beginn der Rehabilitation zeigt die Hälfte der untersuchten Schlaganfallpatienten deutliche Einschränkungen in den verschiedenen kognitiven Funktionsbereichen. Diese sind bei der Gestaltung und Planung der Therapien, insbesondere auch bei der Wiederherstellung der motorischen Funktionsdefizite zu berücksichtigen und sollten integraler Bestandteil des Rehabilitationskonzeptes sein. Wichtig sind zukünftig vor allem auch Verlaufsdaten und Zusammenhangsanalysen von kognitiven und motorischen Einschränkungen, um Therapiekonzepte weiterentwickeln und bedarfsgerecht anwenden zu können. Des Weiteren müssen die kognitiven Störungen auch in der Nachsorge stärker im Sinne einer alltagnäheren therapeutischen Ausrichtung fokussiert werden. Hier fehlen bis-lang übergreifende Behandlungskonzepte.

Autoren: Sailer M., Sickert A., Clahn K., Lamprecht J.

Screening for attention-deficit/hyperactivity disorder in alcohol dependent patients: underreporting of ADHD symptoms in self-report scales

Erscheinung: 2019 / Drug and Alcohol Dependence

Autoren: Luderer M., Kaplan-Wickel N., Richter A., Reinhard I., Kiefer F., Weber Tillmann

Sucht und Adipositas: Können Nahrungsmittel abhängig machen?

Erscheinung: 2019 / Suchttherapie

Autoren: Bumb J.-M., Weber Tillmann, Kiefer F.

Vorurteile gegenüber Schmerzpflastern-Was ist dran?

Erscheinung: 2019 / neuro aktuell

Patienten mit tumorbedingten und nicht tumorbedingten Dauerschmerzen benötigen eine effektive Schmerztherapie. Der Einsatz der Fentanyl- und Buprenorphin-haltigen Schmerzpflaster ermöglicht – je nach Produkt – den Aufbau nahezu konstanter Plasmaspiegel und somit eine stabile analgetische Wirkung über 3, 4 oder 7 Tage. Das breite Sortiment an Opioid-Pflastern mit der größten Wirkstärkenvielfalt bietet die Basis für eine individuelle, auf jeden Patienten individuell abgestimmte, Schmerztherapie.

Autoren: Eiche Jürgen

Ist E-Sport tatsächlich Sport und gehört er wirklich in das olympische Sportprogramm?

Erscheinung: 2019 / Ärzteblatt Sachsen

In unserer bewegungsarmen Arbeits- und Lebenswelt ist regelmäßige sportliche Betätigung unersetzlich und lebenswichtig geworden. Das gilt für alle Altersgruppen, besonders aber für Kinder und Jugendliche. Die Folgen von Bewegungsmangel sind hinlänglich bekannt. Der Begriff E-Sport stellt eine sprichwörtliche Mogelpackung dar, suggeriert er einem Computerspieler doch sportlich aktiv zu sein. Außerdem verfügt das Computerspiel per se über ein Suchtpotenzial. Im Juni 2018 hat die WHO die Computerspielsucht als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt. Natürlich ist auch durch eine Nichtaufnahme des E-Sports in den organisierten Sport seine weitere rasante Verbreitung mit Sicherheit nicht aufzuhalten. Um die gesundheitlichen Risiken bei einseitigem oder extensivem ESport zu minimieren, ist es wichtig, dafür Sorge zu tragen, dass neben E-Sport zur Kompensation und Prävention immer noch richtiger Sport mit aktiver Bewegung großer Muskelgruppen betrieben wird.Mit großer Verwunderung, wenn nicht sogar mit Unverständnis haben sicherlich neben zahlreichen Sportlern und Sportwissenschaftlern auch Ärzte dem aktuellen Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD entnommen, dass die deutsche Bundesregierung den E-Sport bei der Aufnahme in das olympische Programm unterstützen werde. So steht im Koalitionsvertrag: „Wir erkennen die wachsende Bedeutung der E-Sport-Landschaft in Deutschland an. Da E-Sport wichtige Fähigkeiten schult, die nicht nur in der digitalen Welt von Bedeutung sind, Training und Sportstrukturen erfordert, werden wir E-Sport künftig vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anerkennen und bei der Schaffung einer olympischen Perspektive unterstützen“.

Autoren: Ueberschär I., Ueberschär O.

ADHS-Screening bei Alkoholabhängigen - Psychometrische Eigenschaften der ADHS-Selbstbeurteilungsskala (ADHS-SB) und der Wender-Utah-Rating-Scale Kurzform (WURS-k)

Erscheinung: 2019 / Der Nervenarzt

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine häufige Komorbidität bei Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen, die jedoch oft undiagnostiziert bleibt. ADHS-Selbstbeurteilungsfragebögen können helfen, Patienten zu identifizieren, für die eine weitere ausführliche ADHS-Diagnostik sinnvoll ist. Dies ist die erste deutsche Studie, die zwei in Deutschland häufig eingesetzte ADHS-Fragebögen (WURS-k und ADHS-SB) auf ihre Validität bei über 400 Patienten mit Alkoholabhängigkeit untersucht.

Autoren: Luderer M., Kaplan-Wickel N., Sick C., Richter A., Reinhard I., Kiefer F., Weber Tillmann

Spezifika „Crystal“-abhängiger Patienten: Vorstellung eines laufenden stationären Forschungsprojektes

Erscheinung: 2019 / Sucht aktuell

In der stationären Drogenrehabilitation gewinnt Methamphetamin („Crystal“) seit einigen Jahren zunehmend an Bedeutung (Hamdorf et al., 2015). Hat sich Methamphetamin ursprünglich auf die Tschechische Republik und die Slowakei konzentriert, wird es nun auch vermehrt in Zypern, Ostdeutschland, Spanien und Nordeuropa konsumiert. Europaweit nehmen insgesamt 9.200 Methamphetaminklienten eine spezialisierte Behandlung in Anspruch (Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, 2018).Häufig wird Amphetamin (Speed), Methamphetamin (Crystal) und MDMA (Ecstasy) unter dem Begriff „amphetamine typ stimulants“ (ATS) zusammengefasst, obwohl Methamphetamin spezifische Eigenschaften hinsichtlich Wirkung, Symptomatik, Konsumentencharakteristika sowie der Kurz- und Langzeitfolgen aufweist. Es hat ein deutliches, und im Vergleich zu Amphetamin erhöhtes, körperliches und psychisches Abhängigkeitspotential (Arnaud & Thomasius, 2017). Die Wirkung von Methamphetamin als potentes Amphetaminderivat ist vergleichbar mit Amphetamin, therapeutijedoch intensiver und länger andauernd. Regelmäßiger und hoch dosierter Methamphetaminkonsum kann zu anhaltenden neurotoxischen Veränderungen im Gehirn führen, was sich u.a. in Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen zeigt (Gouzoulis-Mayfrank et al., 2019). Bei Überschreitung der eigenen Leistungsgrenze kann es zum körperlichen Zusammenbruch mit Herzrhythmusstörungen, Überhitzung, bis hin zu Magendurchbruch, Hirnblutungen und Herzstillstand kommen (DHS, 2013). Neben sozio-emotionalen Einschränkungen (Aggressivität und Gefühlskälte) wird Methamphetaminkonsum häufig begleitet von psychischer Komorbidität (Depression, Angststörung, PTBS, ADHS) im Sinne einer Selbstmedikation (ÄZQ, 2017). Das stellt das Suchthilfesystem nicht nur in Deutschland vor große Herausforderungen. Weltweit steigt der Gebrauch von Methamphetamin und somit auch die Nachfrage nach geeigneten Therapieformen (UNODC, 2017). Mit Erarbeitung der S3-Leitlinie für methamphetaminbezogene Störungen stehen zwar Behandlungsangebote zur Verfügung, jedoch fehlen evidenzbasierte Behandlungskonzepte (ÄZQ, 2017; Gouzoulis-Mayfrank et al., 2017; Kamp et al., 2017).Caspar (2008) hat konstatiert, dass es für den Behandlungserfolg entscheidend ist, adäquat auf die Charakteristika der Patientengruppe einzugehen. Im deutschsprachigen Raum liegen derzeit keine repräsentativen Studien zur Charakterisierung des typischen Methamphetaminkonsumenten vor (Arnaud & Thomasius, 2017). Die Identifikation spezifischer Konsumentenmerkmale soll diese Forschungslücke schließen.

Autoren: Schacht-Jablonowsky M., Riebschläger M., Hamdorf Willem, Proebstl Lisa, Kamp Felicia, Koller Gabi, Soyka Michael

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