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Tag der Kranken: Einblicke in die Pflege

Freuen Sie sich auf ein inspirierendes Interview mit Claudia Frischauf, Pflegedienstleitung im MEDIAN Wohn- und Pflegeheim Pfalzstift Bad Dürkheim, die uns daran erinnert: Der Mensch ist mehr, als die Summe seiner Einzelteile. 

Der "Tag der Kranken" ist in erster Linie ein Gedenktag, der auf die Belange von kranken Menschen aufmerksam machen soll. Es ist ein Tag, an dem die Bedürfnisse, Sorgen und Herausforderungen von kranken Menschen in den Mittelpunkt gerückt werden. Der Tag dient auch dazu, das Bewusstsein für die Rechte von Kranken zu stärken und die Solidarität mit ihnen zu fördern.

Redaktion: Wie können Pflegekräfte Menschen mit Beeinträchtigungen unterstützen, um deren Lebensqualität zu verbessern?

Claudia Frischauf: Indem eine individuelle Planung erstellt wird , Anamnese und auf diese eine Pflegeplanung bzw. Tagestruktur umgesetzt und gelebt wird.

  • Lebensqualität ist an dem Punkt erreicht, an dem der Mensch zufrieden und glücklich leben kann. Lebensqualität wird erreicht, wenn das Gegenüber wahrgenommen und wertgeschätzt wird.
  • Lebensqualität bedeutet auch Dinge zu tun oder zu unternehmen, die man gerne tut oder früher gerne tat.
  • Lebensqualität bedeutet all das zu haben, was man fürs Leben braucht
  • Lebensqualität bedeutet aber auch, einfach mal Lachen zu können, Singen zu dürfen oder einen Schmetterling im Sonnenschein zu betrachten.

 

Redaktion: Wie Pflegekräfte dies umsetzen können?

Claudia Frischauf: Dem Menschen dort helfen, wo er Hilfe braucht und ihm seine Selbstständigkeit belassen, wo sie belassen werden kann.

  • einfach mal nach dem Motto handeln: „was ich nicht will was man mir tue, das füg ich keinem anderen zu“
  • einfach mal dem anderen zu- und hinhören,
  • einfach mal hinsehen und wahrnehmen,
  • einfach mal bewusstmachen, wie wichtig Empathie ist.
  • einfach einen Schritt zurücktreten, das eigene Ego nach hinten anzustellen und danach handeln wie ich den anderen Mensch gut behandeln kann.

Redaktion: Warum ist es wichtig, das Bewusstsein für die Vielfalt der Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen zu schärfen und wie können Pflegekräfte dazu beitragen?

Claudia Frischauf: Ein Fisch verstirbt auf trockenem Boden, ein Vogel ertrinkt unter Wasser. Der Fisch braucht Wasser, der Vogel die Luft. Genauso unterschiedlich sind Erkrankungsbilder, Symptome einer Erkrankung, sowie die Ausprägung der Einschränkungen.

So wie der Fisch auf trockenem Boden nach Wasser japst und das Element Wasser dringend benötigt, genauso benötigt der Mensch mit Beeinträchtigungen, genau die Hilfe die auf ihn persönlich abgestimmt ist.

Redaktion: Was lieben Sie an Ihrem Beruf? Vielleicht gibt es ja eine schöne Anekdote aus Ihrem Berufsalltag.

Claudia Frischauf: Um in der Pflegetätigkeit glücklich zu werden, benötigt es zweierlei Dinge: Die Liebe zum Mensch und die Liebe zum Beruf.

Wenn man sich diese Liebe bewahrt, hat man täglich kleine wie größere Glücks- wie Erfolgserlebnisse. In meinen Jahren im Beruf erlebte ich eine Vielzahl von Emotionen - Freude, Ärger, Lachen, Tränen, Auf und Ab, Leichtigkeit und Verzweiflung.

Jeder einzelne Moment in meinem Berufsleben war wertvoll und das ist es, was diesen Beruf ausmacht. Denn jeden Tag wird einem bewusst, dass der Mensch mehr ist als die Summe seiner Teile.

Redaktion: Welche positiven Veränderungen können in der Pflegebranche herbeigeführt werden, um Menschen mit Beeinträchtigungen besser zu unterstützen und ihre Teilnahme an der Gesellschaft zu fördern?

Claudia Frischauf: Das größte Problem ist die Personalnot.

  • Wir brauchen Schulungen für Mitmenschlichkeit, für Gnade, für Erbarmen, für Verzeihen, für Güte, aber auch für Arbeitswillen.
  • Wir brauchen ein besseres positiveres Licht in die Öffentlichkeit.
  • Wir brauchen kleinere Versorgungseinheiten bzw. Konzepte: In einer überschaubaren Gruppengröße ist eine sorgfältige und gute Versorgung auf mitmenschlicher Ebene möglich.
  • Wir benötigen Konzepte zur Umsetzung von Personalgewinnung und um den Mitarbeiter positiv an den Arbeitgeber zu binden. Also positive Alleinstellungsmerkmale, die mich dazu veranlassen bei meinem Arbeitgeber bleiben zu wollen, weil ich mich dort wohlfühle und gerne arbeiten gehe.

Es bedarf keiner großen Veränderungen, eigentlich bedarf es zumeist nur einem guten Wort und der Wahrnehmung des Gegenübers. Wertschätzung. Im Gespräch erfährt man die Bedürfnisse und Notwendigkeiten die der Pflegebedürftige benötigt.

Herzlichen Dank für die spannenden Einblicke Frau Frischauf und für die Zeit zum Interview. 

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