Diagnostik, Behandlung und Therapie bei MEDIAN St. Georg Bad Dürrheim
ADHS ist keine reine Kinder- und Jugenddiagnose. Auch viele Erwachsene leben mit den Symptomen einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Häufig wurde die Störung bislang nicht erkannt oder sie zeigt sich im Erwachsenenalter in veränderter Form, etwa durch innere Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten, emotionale Überforderung oder impulsives Verhalten.
In der MEDIAN Klinik St. Georg Bad Dürrheim bieten wir erwachsenen Patientinnen und Patienten mit ADHS eine fundierte Diagnostik und ein umfassendes, multiprofessionelles Behandlungsangebot. Unser Ziel ist es, auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und individueller therapeutischer Begleitung zu mehr Stabilität, Selbstwirksamkeit und Lebensqualität im Alltag zu verhelfen.
Zu unserem spezialisierten ADHS-Angebot gehören:
Wie wird ADHS bei Erwachsenen festgestellt?
Eine sorgfältige Diagnostik ist die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter. Unsere erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzte führen eine umfassende Anamnese durch, wobei wir Ihre Lebensgeschichte und Symptomatik aufmerksam erfassen. Ergänzt wird die Diagnostik durch standardisierte, validierte psychologische Testverfahren sowie Beobachtungen und Fremdanamnesen. Dabei klären wir auch mögliche Begleiterkrankungen ab, um eine individuelle und passgenaue Therapieplanung zu ermöglichen. Die Diagnostik erfolgt bei uns leitliniengerecht, also nach den neuesten wissenschaftlichen Standards, und wird von einem multiprofessionellen Team begleitet.
Individuell und sicher eingestellt
Wenn eine medikamentöse Behandlung sinnvoll ist, erfolgt bei MEDIAN St. Georg Bad Dürrheim eine individuell auf Sie abgestimmte Einstellung der Medikamente. Dabei orientieren wir uns an den aktuellen Leitlinien und berücksichtigen Ihre persönlichen Bedürfnisse sowie gesundheitlichen Voraussetzungen.
Während des stationären Aufenthalts wird die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Medikation engmaschig überwacht und bei Bedarf angepasst. Unsere Ärztinnen und Ärzte beraten Sie ausführlich über Wirkung, mögliche Nebenwirkungen und den Umgang mit der Medikation im Alltag.
Die medikamentöse Therapie ist häufig Teil eines umfassenden Behandlungskonzepts, das weitere therapeutische Maßnahmen ergänzt.
Gruppentherapie und Coaching
Ergänzend zur medizinischen Behandlung bieten wir das bewährte CHAP-Programm an, ein handlungsorientiertes, manualisiertes Gruppentraining, das speziell auf die Bedürfnisse von Erwachsenen mit ADHS zugeschnitten ist.
Das Coaching- und Handlungsorientierte ADHS-Programm (CHAP) wurde von Prof. Dr. Alexandra Philipsen entwickelt und verfolgt das Ziel, alltagsnahe Strategien zur besseren Bewältigung von ADHS-Symptomen zu vermitteln. Im Mittelpunkt stehen praktische Übungen, individuelles Coaching und der gemeinsame Austausch in der Gruppe.
Im CHAP-Programm lernen Sie, Ihre Impulskontrolle zu stärken, Stress besser zu bewältigen und Strategien für mehr Struktur und Selbstwirksamkeit im Alltag zu entwickeln. Die regelmäßig stattfindenden Sitzungen beinhalten praktische Übungen, Reflexionseinheiten und individuelle Zielsetzungen, die Sie direkt in Ihren Alltag übertragen können.
Das Angebot richtet sich an Erwachsene mit ADHS, die ihre Lebenssituation aktiv verbessern möchten und offen für ein gruppenbasiertes Lern- und Veränderungsformat sind.
Buchstabe | Bedeutung | Kurzbeschreibung |
---|---|---|
C | Coaching | Individuelle Zielsetzung & Unterstützung |
H | Handlungsorientiert | Praktische Übungen & Alltagstransfer |
A | ADHS | Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung |
P | Programm | Strukturiertes Gruppentraining mit klaren Abläufen |
Das Programm umfasst in der Regel 8–12 Gruppensitzungen, die 2-mal wöchentlich stattfinden. Jede Sitzung behandelt ein spezifisches Thema, z. B.:
Im Rahmen der ersten Sitzung erhalten die Patientinnen und Patienten eine Arbeitsmappe, die sie während des gesamten CHAP-Programms begleitet. Sie enthält zentrale Inhalte, Übungen und Reflexionshilfen zu den einzelnen Modulen. Wir ermutigen die Teilnehmenden, die Materialien auch zwischen den Sitzungen eigenständig zu nutzen, um das Gelernte zu vertiefen und den Transfer in den Alltag aktiv mitzugestalten.
Im Rahmen der Netzwerkarbeit wurden sowohl die hiesigen Kolleginnen und Kollegen als auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte systematisch eingebunden. Dies geschieht durch regelmäßige Vorträge sowie durch die Bereitstellung von Kursmaterialien, die den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen weiterhin zur Verfügung gestellt werden.
Die Vermittlung der Inhalte erfolgt im vierwöchigen Rhythmus zunächst in Präsenzveranstaltungen. Im weiteren Verlauf sind zudem Onlineformate geplant, um eine flexible und breitere Erreichbarkeit zu gewährleisten. Dabei werden gezielt die Kreisverbände des Schwarzwald-Baar-Kreises, die Kreisärzteschaft sowie die Freiburger Ärztinnen und Ärzte einbezogen.
Darüber hinaus besteht eine Kooperation mit der Universität Freiburg, insbesondere mit der dortigen Ambulanz, sowie mit der Universität Bonn, um eine wissenschaftlich fundierte und interdisziplinäre Zusammenarbeit zu sichern.
Die Netzwerkarbeit wird zudem durch den engen Austausch mit den pharmazeutischen Unternehmen Takeda und Medicine unterstützt, wodurch der Informationsfluss und die Entwicklungsprozesse weiter gestärkt werden.