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Laufende Projekte und Studien

Das Ziel von Forschung und Wissenschaft liegt in der stetigen Verbesserung der Versorgung unserer Reha-Patienten.

Global-Behandlungsgebiet

Zum Selbstverständnis unseres Klinikverbundes gehört es auch, sich intensiv an der medizinisch-wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Medizin zu beteiligen. Damit stellen wir sicher, dass unsere Patienten immer nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand und auf der Basis entsprechender Leitlinien behandelt werden. Zu diesem Zweck initiieren oder beteiligen sich unsere Kliniken an medizinischen Studien und Forschungsprojekten. Derzeit werden zahlreiche Projekte in Verantwortung unserer Chefärzte in den verschiedenen Fachrichtungen umgesetzt.

Wir sehen unsere Aufgaben auch in der Zukunft darin, unseren Patienten auf diesem Wege eine fundierte und auf hohem wissenschaftlichem Niveau gesicherte Therapie anbieten zu können.

Übersicht zu den aktuell laufenden Studien bei MEDIAN

Beginn und Ende der Studie: 1/22 - 1/23

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik Flechtingen

Verantwortlicher in der Klinik: Dr. Per Otto Schüller

Kooperationspartner*innen:  - 

Finanzierung: - 

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Der aktuelle Stand der Forschung zeigt, dass COVID-19 langfristige Lungenschäden, wie beispielsweise die Reduktion der Lungenfunktion verursachen kann. Eine häufige Komplikation ist die verlangsamte Erholung der Leistungsfähigkeit nach einem schweren Verlauf der Erkrankung, insbesondere wenn in der akuten Krankheitsphase mechanische Beatmung notwendig war. Da jedoch Long-COVID-Symptome auch nach einer milden Akut-Erkrankung auftreten können, ist ein großer Bedarf an Rehabilitation für diese Patientinnen und Patienten zu verzeichnen. 

Die intermittierende Hypoxie/Hyperoxie Therapie (IHHT) ist ein neues Konzept der spezifischen Atemtherapie. Dabei erfolgt das wiederholte Einatmen von sauerstoffreduzierter Luft (hypoxische Atemstimulation) unter kontrollierten Bedingungen mit abwechselnden kompensatorischen sauerstoffreichen (hyperoxischen) Atemperioden. Die hypoxische Stimulation soll zu einer Verbesserung der Lungenfunktion sowie zu einer systemischen Steigerung der Sauerstoffnutzung in den Zellen führen, wodurch im günstigsten Fall die körperliche Leistungsfähigkeit gefördert wird. Dieser Konditionierungseffekt ist vergleichbar mit einem Höhentraining im Leistungssport und erste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen eine Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems bei älteren, komorbiden Patientinnen und Patienten.

In der MEDIAN Klinik Flechtingen soll nun auf den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur IHHT aufgebaut werden. In der im Sommer 2021 initiierten Studie wird die Hypothese überprüft, dass die Behandlung mit IHHT während einer stationären Rehabilitation bei Betroffenen von Long COVID zu verbesserter Funktionsfähigkeit der Lunge sowie Lebensqualität führt und dadurch die soziale und berufliche Teilhabe fördert.

Die 70 Studienteilnehmenden erhalten während des gesamten Rehabilitationsaufenthalts dreimal wöchentlich IHHT-Behandlungen. Als Vergleichsgruppe dienen 70 Patientinnen und Patienten mit vergleichbarer klinischer Charakterisierung, welche die Standardbehandlung für Long COVID ohne IHHT erhalten. Methodisch handelt es sich demnach um eine prospektive, offene Vergleichsstudie, welche als Pilotprojekt für eine folgende randomisierte klinische Studie dienen soll.

Beginn und Ende der Studie: 11/2021 – 12/2022

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik Wilhelmsheim

Verantwortlicher in der Klinik: Dr. Martin Enke, Prof. Dr. med. Tillmann Weber 

Kooperationspartner*innen: keine

Finanzierung: Eigene Mittel der Klinik

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Das Erleben traumatischer Ereignisse erhöht das Risiko für die Entwicklung sowohl von Traumafolgestörungen als auch Abhängigkeitserkrankungen deutlich. Zudem bedingen und verstärken sich beide Erkrankungen wechselseitig. Die Angaben zur Prävalenz einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) bei Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen variieren deutlich (5-49%), jedoch liegen bisher keine Daten für den Bereich der Sucht-Rehabilitation (Entwöhnung) in Deutschland vor. Die Erhebung der Prävalenz von Traumafolgestörungen im Bereich der Entwöhnungsbehandlung ist von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für die Entwicklung einer gleichzeitigen, störungsspezifischen Behandlung der Traumafolgestörung während einer Sucht-Rehabilitation darstellt.

Folgende Fragestellungen sollen durch die Studie untersucht werden:

1. Wie hoch ist die Prävalenz von Traumafolgestörungen (PTBS und kPTBS) bei Abhängigkeitserkrankungen in der stationären Sucht-Rehabilitation?

2. Eignen sich Selbstbeurteilungsfragebögen als Screening-Verfahren für die Vorhersage von Traumafolgestörungen in der stationären Sucht-Rehabilitation?

3. Unterscheiden sich Patienten mit Abhängigkeitserkrankung und komorbider Traumafolgestörung von solchen mit alleiniger Abhängigkeitserkrankung bezüglich der generellen psychischen Symptombelastung, privaten und beruflichen Beeinträchtigung, Schwere der Abhängigkeit sowie Rückfälligkeit, Erwerbssituation, Lebensqualität und psychischer Beeinträchtigung in der standardisierten 1-Jahreskatamnese der Klinik?

4. Unterscheidet sich die Abhängigkeitsschwere zwischen Patienten mit komorbider PTBS und Abhängigkeitspatienten mit komorbider kPTBS?

Beginn und Ende der Studie: 02/22 - 02/23 

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik Wilhelmsheim

Verantwortlicher in der Klinik: Prof. Dr. med. Tillmann Weber 

Kooperationspartner*innen:  Prof. Dr. Vollstädt-Klein, Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim, Arbeitsgruppe Neuroimaging abhängigen Verhaltens 

Finanzierung: Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Studie von Prof. Dr. Vollstädt-Klein vom Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim (Arbeitsgruppe Neuroimaging abhängigen Verhaltens) untersucht in Zusammenarbeit mit der MEDIAN Klinik Wilhelmsheim den Effekt eines schachbasierten neurokognitiven Trainings in der Therapie der Alkoholabhängigkeit.  

Mit der Anwendung des Trainings während der Rehabilitationsbehandlung werden eine Stärkung kognitiver Fähigkeiten und ein damit einhergehendes, verbessertes Ergebnis der Suchttherapie erwartet. In der geplanten Studie wird wissenschaftlich geprüft werden, ob das schachbasierte neurokognitive Training einen generalisierten positiven Effekt auf den Therapieverlauf zeigt. Weiter sollen die potentiellen Wirkmechanismen auf neurobiologischer und neuropsychologischer Ebene untersucht werden. Sollte die aktuelle Studie positive Effekte nachweisen, könnte das neurokognitive Training perspektivisch als reguläres Modul allen Rehabilitand*innen zur Verfügung gestellt werden, um den Therapieerfolg zu verbessern.

Beginn und Ende der Studie: laufend (seit Frühjahr 2021)

Involvierte Kliniken: MEDIAN Zentrum für Verhaltensmedizin Bad Pyrmont, AHG Klinik Waren, MEDIAN Klinik Berus

Verantwortlicher in der Klinik: Silke Jost, Eberhard Okon 

Kooperationspartner*innen: Forschungsstelle für Psychotherapie des Universitätsklinikums Heidelberg

Finanzierung: 

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Für viele Patienten entsteht nach einem Klinikaufenthalt eine Versorgungslücke durch Wartezeiten bei niedergelassenen Psychotherapeuten. Um diese Lücke zu schließen, soll ein internetbasiertes Nachsorgeangebot entwickelt werden, das Agoraphobie-Patienten nach Entlassung aus der Klinik angeboten wird. Dafür soll eine möglicherweise bestehende Restsymptomatik bei Entlassung als Indikator für die Zuordnung zu unterschiedlichen Stufen der Nachsorgeintensität genutzt werden und das Rückfallrisiko minimiert werden. Hierzu wird eine multizentrische randomisiert-kontrollierte Wirksamkeitsstudie durchgeführt. Alle Gruppen erhalten nach dem Klinikaufenthalt den Zugang zu psychoedukativen Modulen, die Interventionsgruppen bekommen zusätzlich ein supportives Monitoring. Ab einem bestimmten Cutoff-Wert im wöchentlichen Online-Monitoring werden zusätzliche Nachsorgemodule freigeschaltet, die Übungen zur Reduktion der Angstsymptomatik und optional eine Kontaktaufnahme per Chat beinhalten. Wird im wöchentlichen Monitoring ein sehr hoher Belastungsgrad festgestellt, erfolgt eine Kontaktaufnahme durch die Klinik. Die Effekte der Interventionsgruppen werden mit dem Symptomverlauf der Kontrollgruppe verglichen.

Mittels einer Vorstudie im Frühjahr 2021 sollen Erkenntnisse über den Verlauf einer Angsterkrankung nach einem stationären Aufenthalt gewonnen werden, die dann in die Gestaltung der eigentlichen Interventionsstudie einfließen. Die gesamte Studie ist auf eine Dauer von zweieinhalb Jahren ausgelegt.

Beginn und Ende: 01.08.2020 bis 28.02.2021 (Ersterhebung); bis 30.04.2021 (Zweiterhebung); bis 31.07.2021 (Dritterhebung); bis 30.04.2022 bzw. 31.07.2022 (katamnestische Jahreserhebung) 

Involvierte Kliniken und Verantwortliche: MEDIAN Kliniken Wied und MEDIAN Klinik Tönisstein

Verantwortliche*r in den Kliniken: Prof. Dr. Wilma Funke, Oliver Kreh

Kooperationspartner*innen: MEDIAN Kliniken Wied und Tönisstein; interne Arbeitsgruppe; Medical Board Sucht 

Finanzierung: keine Forschungsgelder involviert

Kurze inhaltliche Beschreibung

Zur Erfassung des Behandlungserfolgs aus Sicht der Rehabilitand*innen wurde ein Design mit einer Zwei- bzw. Dreizeitpunktmessung (Kurzzeit bzw. Langzeit) konzipiert, mit deren Hilfe Veränderungen der psychischen Belastung (als Einschränkung der Abstinenzfähigkeit; Mini-SCL: Depression, Angst, Somatisierung, psychische Gesamtbelastung) sowie die Bedeutung und der Erreichungsgrad ausgewählter Reha-und Behandlungsziele erfasst werden. Diese Ergebnisse von Status- und Veränderungsmessung können in Beziehung zu katamnestischen Erfolgsquoten und anderen Reha-relevanten Daten gesetzt werden. Bis zum 31.12.2020 wurden ca. 450 Daten der Erstmessung erhoben sowie ca. 180 Daten der Zweitmessung. Hierüber werden Veränderungsanalysen bereits Anhalt über die Behandlungsentwicklung und den subjektiv perzipierten Behandlungserfolg der Patient*innen geben. Auch können hierzu Daten des Behandlungsverlaufs, wie etwa erneuter Suchtmittelkonsum während der Behandlung oder Behandlungsabbruch, in Bezug gesetzt werden.

Beginn und Ende der Studie:  01.01.2019 bis 31.12.2022

Involvierte Kliniken:  MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg, MEDIAN Klinik Flechtingen, MediClin Klinikum Soltau

Verantwortliche*r in den KlinikenDr. Juliane Lamprecht

Kooperationspartner*innen: keine

Finanzierung: Deutsche Rentenversicherung Bund

Kurze inhaltliche Beschreibung: 
Beruflich orientierte Leistungen während und nach der medizinischen Rehabilitation sind ein fester Bestandteil der Regelversorgung. Ziel des Projektes ist die Überprüfung der Wirksamkeit sowie die Analyse des Leistungsspektrums beruflich-orientierter Konzepte (MBOR und MbR) in der Rehabilitation neurologischer Patient*innen. Im Projekt werden MBOR Teilnehmende, die MbR Bedarf hätten, aber keine MbR bekommen (Kontrollgruppe), rekrutiert und mit MBOR Teilnehmenden, die MbR Leistungen in ihrer Klinik erhalten (Interventionsgruppe), verglichen. Die Rekrutierung erfolgt über einen Zeitraum von zwei Jahren. Der Wirksamkeitsnachweis erfolgt über die Methode des Propensity Score Matching. Die Rehabilitanden erhalten jeweils zu Reha-Beginn, Reha-Ende, 6 Monate nach Reha-Ende und 12 Monate nach Reha-Ende einen Fragebogen. Des Weiteren werden die direkten und indirekten Krankheitskosten mit einem Kostenwochenbuch nach Ende der Rehabilitation erhoben und ausgewertet. Hauptzielgröße ist die Return to Work Quote 12 Monate nach Abschluss der Rehabilitation. Auf der Grundlage der Studienergebnisse ist es möglich, ein differenziertes Bild der Leistungserbringung und Wirksamkeit beruflich orientierter Konzepte in der neurologischen Rehabilitation aufzuzeigen. Daraus lassen sich für die Zukunft passgenaue(re) beruflich-orientierte Konzepte etablieren.

Beginn und Ende des Projekts: 12/2020 bis 11/2023

Involvierte Kliniken: An-Institut Magdeburg

Verantwortliche*r in den Kliniken: Nadine Schumann, Prof. Dr. Miachel Sailer

Kooperationspartner*innenMS Register der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft

Finanzierung: Deutsche Rentenversicherung Bund

Kurze inhaltliche Beschreibung
Trotz der zahlreichen Einschränkungen und dem frühen Erkrankungsalter nehmen entsprechend der Statistik der Deutschen Rentenversicherung nur wenige Betroffene bei Multipler Sklerose eine medizinische Rehabilitation zum Erhalt der Teilhabe am Arbeitsleben in Anspruch, obwohl die meisten Symptome gut behandelt werden können. Bisher wurden vor allem krankheitsbezogene und soziodemografische Einflussfaktoren der Teilhabe am Arbeitsleben bei MS-Patienten untersucht. Umweltfaktoren blieben bislang unberücksichtigt. Zur Ausgestaltung geeigneter und frühzeitig ansetzender Interventionsansätze ist die Kenntnis relevanter Einflussfaktoren von großer Bedeutung und bedarf verschiedener Datenquellen. Einen besonderen Zugang zu objektiven krankheits- und versorgungsassoziierten Parametern ermöglicht das vom Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft e.V. (DMSG) gegründete Multiple-Sklerose Register (MS-Register). Aufbauend auf den bisher gewonnenen Ergebnissen aus dem MS-Register (Studienteil I), wird im Rahmen der im An-Institut geplanten quantitativen Befragung von MS Betroffenen mittels Fragebogen zusätzlich folgende Fragestellung adressiert (Studienteil II): Welche arbeitsplatz- und personbezogenenen Parameter beeinflussen die Teilhabe von MS-Patient*innen am Arbeitsleben in einem Beobachtungszeitraum von 12 Monaten?

Beginn und Ende der Studie: laufend (2020)

Verantwortliche*rInstitut für Sportwissenschaft, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Prof. L. Schega, Dr. D. Hamacher, K.-C. Broscheid

Kooperationspartner: MEDIAN NRZ Magdeburg (Dr. Juliane Lamprecht)

Kurze inhaltliche Beschreibung: 
Die funktionelle Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) ist ein relativ neues, nicht invasives bildgebendes Verfahren zur Bestimmung der hämodynamischen Aktivität im Kortex. Aufgrund fehlender einheitlicher Protokolle für die Messung mit der fNIRS ist die Vergleichbarkeit zwischen bisherigen Studien eingeschränkt. Kernstück der hier durchzuführenden Studie ist der Vergleich unterschiedlicher Messprotokolle an Apoplex Patient*innen sowie einer gesunden Kontrollgruppe bei Verwendung eines Test-Retest Designs mit einem Intervall von mindestens 24 Stunden. Mithilfe der fNIRS wird dabei die Aktivität des präfrontalen Kortex untersucht. Dadurch können Kompensationsmechanismen bei Gangunsicherheiten erfasst werden. Diese sind bei Schlaganfallpatient*innen bei motorischen Aufgaben, besonders während komplexer Aufgaben wie Dual-Task Gehen, im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen signifikant erhöht. Die fNIRS könnte somit in Zukunft für die Überwachung des Therapieerfolges und der kortikalen Umstrukturierung bei Rehabilitationsmaßnahmen von Patient*innen mit Apoplex genutzt werden.

Beginn und Ende der Studie: laufend (2020)

Verantwortliche*r: UKE Hamburg-Eppendorf, Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose, Prof. Heesen

Kooperationspartner: MEDIAN NRZ Magdeburg (Dr. Juliane Lamprecht)

Kurze inhaltliche Beschreibung:
 MS verläuft zu Beginn in etwa 85% der Fälle in Schüben. Die Schubtherapie umfasst in Deutschland meist eine stationäre, intravenöse (i.v.) Stoßtherapie mit hochdosiertem Kortison. Therapiestandard ist primär die hochdosierte GKS-Behandlung. Die Entscheidung zur ambulanten oder stationären Durchführung sollte in Abhängigkeit von der Schubschwere, den Komorbiditäten und der Verträglichkeit früherer Therapien erfolgen. Eine i.v. Applikation von GKS zur Schubtherapie ist der derzeit klinisch etablierte Standard. Das hier vorgestellte Projekt will untersuchen, ob ein webbasiertes Programm zum Schubmanagment den Umgang mit Schüben verändert. In der Studie werden in zwei Gruppen unterschiedliche Informationsstrategien zum Umgang mit Schüben verglichen. Die Zuordnung zu einer der Gruppen erfolgt zufällig (randomisiert). Die Patient*innen erhalten einen Zugangscode (Login) für eine Internetseite mit den Informationen und Schulungsmaterialien. Die Nutzung der Internetseite mit den Materialien ist für circa 5 Wochen angelegt. Zu Beginn der Studie und nach 12 Monaten erfolgen eine kurze ärztliche Untersuchung im MS-Zentrum, sowie eine umfangreichere Erhebung mit Fragebögen. Im Verlauf der Studie (maximal 2 Jahre) werden des Weiteren Fragebögen von den Patient*innen bearbeitet.

Beginn und Ende der Studie: Fortlaufend

Verantwortlich in der Klinik:
OÄ Dr.S. Friedenberger

Kooperationspartner/Studienleiter:
BSA, AG Kerndatensatz Rehabilitation, Dr.Ch. Dohle

Inhalt in Stichworten:
Datenerhebung zum klinischen Verlauf von Schlaganfallspatienten/innen

Beginn und Ende der Studie: seit 03/2022

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik Bad Gottleuba sowie die kardiologischen Abteilungen aller MEDIAN Einrichtungen

Verantwortliche*r in der Klinik: Annett Hlousek, Dr. Christoph Altmann

Kooperationspartner*innen:  - 

Finanzierung: - 

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Die MEDIAN Klinik Bad Gottleuba ist spezialisiert auf die Behandlung des Herz-Kreislauf-Systems und beschäftigt sich seit mehr als fünf Jahren intensiv mit der Diagnostik und Beratung von jungen Herzinfarkt-Patientinnen und -Patienten. Bei der Behandlung zahlreicher Patientinnen und Patienten fiel ein erhöhtes Blutfett mit dem Namen Lipoprotein(a) auf, abgekürzt Lp(a). Dieses Blutfett ist ein abgewandeltes Cholesterin mit besonders ungünstigen Eigenschaften für die Gefäßwände. Studien zu den Auswirkungen eines erhöhten Lp(a)-Wertes zeigen, dass Betroffene häufig auch in jungem Alter Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Gefäßverkalkungen der Beine erleiden. Auch in der MEDIAN Klinik Bad Gottleuba wurden bei etwa 40 Prozent der jungen Herzinfarkt-Patientinnen und -Patienten erhöhte Lp(a)-Werte nachgewiesen. Da bisherige Therapien kaum den gewünschten Effekt zeigen, werden aktuell Medikamente in klinischen Studien geprüft, die bei einmaliger monatlicher Injektion zu einer starken Verminderung des Lp(a) im Blut führen sollen. Auch bei MEDIAN selbst wird die Forschung zum Lp(a) weiter vorangetrieben. Um die Zusammenhänge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und erhöhtem Lp(a)- Wert transparenter zu machen, wurde am 1. März 2022 das MEDIAN Lp(a)-Register begonnen. Hierbei wird in den kardiologischen Abteilungen aller MEDIAN Einrichtungen ein Jahr lang die Häufigkeit von Lp(a) bei bestimmten Gruppen von Patientinnen und Patienten erfasst: Zum einem handelt es sich um Menschen mit Erkrankungen der Aortenklappe am Herz, zum anderen um Patientinnen und Patienten mit frühzeitigem Herzinfarkt vor dem 60. Lebensjahr.

Das Lp(a)-Register hat das Ziel, festzustellen, wie häufig bei den genannten Gruppen das Lp(a) relevant erhöht ist und wie häufig es bereits in der vorbehandelnden Klinik gemessen wurde. Gleichzeitig werden bestimmte klinische und laborchemische Daten erhoben. So sollten innerhalb eines Jahres etwa 5.000 Patientinnen und Patienten in das Register integriert werden, was die Diagnose und Behandlung für die Fachärztinnen und -ärzte vereinfacht. Patienten mit erhöhtem Lp(a) erhalten eine in der MEDIAN Klinik Bad Gottleuba entwickelte, standardisierte Schulung, um sie über die Erkrankung aufzuklären. Aus dieser Schulung entwickelten sich bereits regelmäßige Zusammenkünfte Betroffener, die alle zwei Jahre mit jeweils mehr als 100 Teilnehmenden stattfinden.

Beginn und Ende der Studie: seit Frühjahr 2021

Involvierte Klinik: MEDIAN Zentrum für Verhaltensmedizin Bad PyrmontAHG Klinik Waren, MEDIAN Parkklinik Bad Rothenfelde,  MEDIAN Klinik Berus

Verantwortliche*r in der Klinik: Silke Jost, Eberhard Okon

Kooperationspartner*innen: Forschungsstelle für Psychotherapie des Universitätsklinikums Heidelberg 

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Psychotherapie für Agoraphobie ist wirksam. Dennoch profitieren nicht alle Betroffenen gleichermaßen von einer Therapie. Viele leiden nach Behandlungsende unter Residual-Symptomen oder Rückfällen. Nachsorgemaßnahmen können dazu beitragen, Behandlungserfolge zu stabilisieren und auf Krisen zeitnah zu reagieren. Am Ende einer Therapie lassen sich Intensität und Zeitpunkt der erforderlichen poststationären Unterstützung (bisher) jedoch nur bedingt vorhersagen. Eine adaptive Behandlungsstrategie, die dynamische Anpassungen der Intervention an den individuellen Symptomverlauf ermöglicht, könnte ein möglicher Lösungsansatz sein. Allerdings ist die Datengrundlage für die Entwicklung der für die Anpassungen erforderlichen Entscheidungsregeln derzeit unzureichend.

Ziel dieser Studie ist es deshalb, den naturalistischen Symptomverlauf von Patient*innen mit Agoraphobie nach Entlassung aus der stationären Behandlung engmaschig zu explorieren. Darüber hinaus werden Algorithmen für eine adaptive Nachsorgeintervention entwickelt.

Übersicht zu den aktuell laufenden Projekten bei MEDIAN

Beginn und Ende des Projekts: Start April 2020, Dauer 48 Monate 

Involvierte Kliniken: MEDIAN Kliniken Daun und MEDIAN Klinik Tönisstein in Kooperation mit sieben Akutkrankenhäusern 

Verantwortliche*r in den Kliniken: Oliver Kreh, Martina Fischer 

Kooperationspartner*innen: Abteilung Rehabilitationsforschung der Charité-Universitätsmedizin, Frau Prof. Dr. Karla Spyra 

Finanzierung: Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben - rehapro“

Kurze inhaltliche Beschreibung: 

Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit sollen künftig leichter und schneller den Weg in eine Entwöhnungsbehandlung finden. Sozialarbeiter*innen der MEDIAN Kliniken Daun sowie Tönisstein besuchen und beraten in Abstimmung mit den kooperierenden Akuthäusern alkoholabhängige Patient*innen bereits während der Entgiftung und leiten auf Wunsch die Vermittlung in die Rehabilitation im Eilverfahren ein. Ziel des Projekts ist es, doppelt so viele Menschen wie bisher aus der Akutentgiftung in die Reha zu vermitteln. Der nahtlose Übergang vom Akuthaus in die Rehabilitation wird durch ein speziell zum Modellvorhaben eingerichtetes vereinfachtes Eil-Antragsverfahren unterstützt. Gleichzeitig untersuchen die Forschenden die Akzeptanz des Angebots beim klinischen Personal und den Patient*innen und schätzen den Ressourcenaufwand ein. 

Beginn und Ende des Projekts: 2021-2023

Involvierte Kliniken: MEDIAN Klinik Heiligendamm, DRV Reha-Zentrum Schömberg, Ostseeklinik Schönberg-Holm, MEDIAN Klinik Flachsheide Bad Salzuflen und MEDIAN Klinik Flechtingen 

Verantwortliche in den Kliniken: Dr. Jördis Frommhold

Kooperationspartner*innen: Prof. Ruth Deck, Universität zu Lübeck

Finanzierung: Deutsche Rentenversicherung Bund

Kurze inhaltliche Beschreibung: Als eines der ersten Forschungsvorhaben seiner Art in Deutschland ist Anfang Dezember 2020 unter Beteiligung der MEDIAN Kliniken und der Universität zu Lübeck ein Projekt zur Überprüfung der Wirksamkeit von medizinischer Rehabilitation nach Covid-19-Erkrankungen gestartet. Es sollen vor allem die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der pneumologischen Rehabilitation bei Patient*innen nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung untersucht werden. Im Mittelpunkt stehen dabei bis zu 250 Covid-19-Patient*innen aus insgesamt fünf verschiedenen Kliniken, wovon bis zu 150 Patient*innen in der MEDIAN Klinik Heiligendamm eine speziell entwickelte pneumologische Post-Covid-Reha erhalten. Ihnen gegenübergestellt werden als Vergleichsgruppen Patient*innen mit obstruktiven Atemwegserkrankungen (Asthma und COPD), bei denen Reha nachweislich wirkt. Um die Wirksamkeit der Rehabilitation messen zu können, wird bei den Teilnehmenden der Gesundheitszustand am Anfang, am Ende und nach der medizinischen Rehabilitation gemessen mittels verschiedener Scores, darunter auch der MCRS. Darüber hinaus werden qualitative Interviews mit den Teilnehmenden durchgeführt, die einen vertieften Einblick in das subjektive Befinden ermöglichen. Erste Ergebnisse der Studie, deren Veröffentlichung durch MEDIAN und die Universität zu Lübeck erfolgt, werden für 2023 erwartet. 

Titel des Projekts:  REPAIRS - RE-learning Perception-Action In Rehabilitation from a Systems perspective

Beginn und Ende des Projekts:  2021 bis 2024

Involvierte Kliniken:  MEDIAN Unternehmenszentrale

Verantwortliche*r in der Klinik: Dr. Laura Golenia

Kooperationspartner*innen:  REPAIRS Konsortium  

Finanzierung: Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Marie Sklodowska-Curie-Finanzhilfevereinbarung

Kurze inhaltliche Beschreibung:  

Die MEDIAN Unternehmensgruppe ist einer der Partner im Forschungsprojekt „Relearning Perception Action In Rehabilitation from a Systems perspective” (REPAIRS). Dieses Projekt wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Marie Sklodowska-Curie-Finanzhilfevereinbarung gefördert.

REPAIRS zielt darauf ab, die Effektivität der Rehabilitation zu verbessern, die sich mit der Wiederherstellung und Verbesserung der Funktionsfähigkeit und Lebensqualität von Menschen mit einer Bewegungsstörung oder einer Behinderung in Bezug auf Wahrnehmung und Handlung befasst.

Das REPAIRS-Netzwerk besteht aus verschiedenen Partnern in der EU (akademische Partner, klinische Partner, industrielle Partner und Patientenorganisationen), um eine innovative Ausbildung durch Forschung anzubieten, die die Nachwuchswissenschaftler darauf vorbereitet, die nächste Generation von kreativen, innovativen und führenden akademischen und unternehmerischen Forschern zu werden.

In der MEDIAN Unternehmensgruppe wird sich das Projekt auf „Patient-specific, data-evidence-driven treatment pathways“ fokussieren. Das Ziel dieses Projekts ist es, die Qualität der Rehabilitationsversorgung zu verbessern, indem der Behandlungspfad für jeden Patienten datengesteuert optimiert wird. Die Hauptaufgabe besteht in der Entwicklung eines Modells zur Vorhersage von patientenspezifischen, evidenzbasierten Behandlungspfaden durch die Nutzung von Techniken des maschinellen Lernens.

Beginn und Ende des Projekts/derStudien: seit Q4 2022

Involvierte Klinik: MEDIAN Reha-Zentrum Wiesbaden Sonnenberg

Verantwortliche*r in der Klinik: Annett Hlousek, Dr. med. Johannes Schröter

Kooperationspartner*innen:  Ottobock

Finanzierung: MEDIAN und Ottobock

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Der Versorgungs- und Rehabilitations-Prozess von Amputierten stellt Betroffene, behandelnde Ärzte, Therapeuten und Orthopädietechniker sowie das Gesundheitssystem vor eine große Herausforderung. Obwohl die S2k-Leitlinie (DGOOC, 2019) die genauen Inhalte der Versorgung definiert, ist die konkrete Umsetzung schwierig. Amputierte Patientinnen und Patienten werden in der Regel mit einer Fallpauschale sowie durchschnittlicher Verweildauer von drei Wochen behandelt. Der lange Heilungsprozess nimmt jedoch viel Zeit in Anspruch. Die Leitlinie empfiehlt daher eine stationäre Aufenthaltsdauer von vier bis acht Wochen in der Einrichtung. Im MEDIAN Reha-Zentrum Wiesbaden Sonnenberg wird ebendieser längere Aufenthalt ermöglicht und die Anforderungen der S2k-Leitlinie erfüllt. Die Notwendigkeit der Umsetzung dieser theoretischen Leitlinien in die Praxis bei amputierten Patientinnen und Patienten sowie gesundheitsökonomische Konsequenzen sollen erstmals anhand dieses Forschungsprojekts aufgezeigt werden. Hierbei steht der Nachweis über ein höheres Aktivitätslevel sowie eine geringere Anzahl an Stürzen der Patientinnen und Patienten durch den Aufenthalt im spezialisierten MEDIAN Reha-Zentrum Wiesbaden Sonnenberg mit Begleitung einer optimalen prothetischen Versorgung durch das Kenevo Kniegelenk (Ottobock) im Fokus. Das Kenevo Prothesenkniegelenk ist ein mikroprozessorgesteuertes Knie, welches auf einen niedrigen Mobilitätsgrad ausgerichtet ist, eine erhöhte Sicherheit im Alltag bietet und im Rahmen der Rehabilitation angepasst werden kann.

Das Studienziel dieses Projekts ist demnach der Wirksamkeitsnachweis einer frühfunktionellen Rehabilitation bei oberschenkelamputierten Patientinnen und Patienten durch die Berücksichtigung und Umsetzung der Leitlinien unter Verwendung eines Kenevo-Kniegelenks. Im MEDIAN Reha-Zentrum Wiesbaden Sonnenberg werden alle geeigneten Studienteilnehmenden im Rahmen einer sechsmonatigen Leihpauschale zulasten der gesetzlichen/privaten Krankenkassen mit dem Kenevo Kniegelenk versorgt und der gesamte Prozess wird dokumentiert. Dabei werden Eigenständigkeit, Mobilität, Funktionalität, Gehfähigkeit, dynamische Balance sowie Lebensqualität an drei Messzeitpunkten im Abstand von etwa zwei Wochen evaluiert. Nach Abschluss der Rehabilitation werden die Patienten für weitere fünf Monate anhand eines Follow-up-Protokolls begleitet. Im Fokus dieser Phase stehen unter anderem die Re-Integration in den Alltag sowie Stürze und Sturzumstände. Neun weitere MEDIAN Kliniken dienen als Kontrollkliniken. Hierbei werden, nach Einwilligung, oberschenkelamputierte Patienten unabhängig von ihrer prothetischen Versorgung in die Studie eingeschlossen. 

Beginn und Ende des Projekts/derStudien: 01.11.2021 bis 31.10.2026

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik Römhild

Verantwortliche*r in der Klinik: M. Sc. Psych. Julia Härtel, Therapeutische Leitung Dipl. Soz.-Päd. Uwe Kley

Kooperationspartner*innen:  Projektleitung (und Antragsteller): DRV Mitteldeutschland

Weitere Projektbeteiligte: DRV Bund, Barbarossa-Klinik Kelbra, Technische Universität München

Finanzierung: Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen des Bundesprogramms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Die Entwöhnungsbehandlung von RehabilitandInnen mit Abhängigkeitserkrankungen fokussiert hauptsächlich auf die Abstinenzfähigkeit und den Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit. Dem Thema „Familie und Kinder“ wird dabei bisher zu wenig systematische Beachtung geschenkt. Im Modellprojekt KontextSucht wird ein innovatives Behandlungskonzept entwickelt, erprobt und umgesetzt, was sich mit fünf unterschiedlichen Modulen an Eltern von Kindern bis 14 Jahren richtet, die ihre Entwöhnung in einer der beiden Interventionskliniken (MEDIAN Klinik Römhild und Barbarossa-Klinik Kelbra) durchführen. Kinder bis zum 12. Lebensjahr, die sich als Begleitkinder in den Rehakliniken befinden, können im Projekt an einigen dieser Angebote gemeinsam mit ihrer Mutter oder ihrem Vater ebenfalls teilnehmen. Die derzeit in der Erprobung befindliche KontextSucht-Intervention zielt mit 5 Modulen auf eine Verbesserung der Erziehungskompetenz und die Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung. Durch die Technische Universität München wird das Projekt wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Beginn und Ende des Projekts: 09/21-09/2026

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik Bad Gottleuba

Verantwortliche*r in der Klinik: Kathleen Kaminski, Dr. Andreas Seemann

Kooperationspartner*innen: SRH Medinet BurgenlandklinikDRV MitteldeutschlandAOK PlusAOK Sachsen-AnhaltTU München

Finanzierung: Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Psychische Störungen bildeten 2020 mit 38 Prozent (ohne Suchterkrankungen) den Hauptgrund für Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit (DRV, 2021a). Ein Problem ist, dass die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation die Betroffenen erst spät erreichen, meist erst, wenn die Erwerbsfähigkeit bereits erheblich gefährdet ist. Eine bedarfsgerechte Erweiterung vorhandener Präventionsstrukturen soll verbesserte Zugangswege und passgenaue Angebote schaffen. Die fehlende Übereinstimmung zwischen dem individuellen Bedarf der Versicherten und der Ausgestaltung der Leistungen wird als Hindernis gesehen. 

Das Projekt PE³PP (Projekt zur Entwicklung, Erprobung und Evaluierung einer psychosozialen Präventionsleistung) will Betroffenen mit ersten psychischen Beeinträchtigungen künftig passgenaue Angebote und schnelle Wege in die Prävention ebnen. PE³PP wird mit besonderem Fokus auf psychische und psychosoziale Teilhabestörungen konzipiert. Das Projekt ist Teil des Bundesprogrammes „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. PE³PP läuft unter Federführung der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland in Kooperation mit der AOK Plus und AOK Sachsen-Anhalt. Die MEDIAN Klinik Bad Gottleuba und die SRH Medinet Burgenlandklinik sind als Projektbeteiligte für die fachliche Konzipierung und die Durchführung verantwortlich. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch die Technische Universität München, Lehrstuhl für Soziale Determinanten der Gesundheit unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Richter. Die wissenschaftliche Begleitforschung wird das Programm mittels eines qualitativen und quantitativen Forschungsdesigns evaluieren und die Wirksamkeit bei den Betroffenen untersuchen.

Ziel ist es, Gesundheitsförderung im beruflichen Kontext „Prävention vor Rehabilitation“ aktiv umzusetzen und eine verbesserte und frühzeitige Inanspruchnahme von Präventionsangeboten zu ermöglichen. Der Erhalt der Erwerbsfähigkeit soll dadurch nachhaltig gefördert werden. 

Beginn und Ende des Projekts: seit September 2020

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik im Kinzigtal

Verantwortliche*r in der Klinik: Rudolf Pastovic

Kooperationspartner*innen: Werner-Felber-Institut für Suizidprävention und interdisziplinäre  Forschung im Gesundheitswesen e.V.

Finanzierung: Werner-Felber-Institut für Suizidprävention und interdisziplinäre  Forschung im Gesundheitswesen e.V.

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Es werden Daten über Kliniksuizide erhoben um eine effektive Prävention zu etablieren.

Beginn und Ende des Projekts: seit Oktober 2021

Involvierte Klinik: MEDIAN Klinik im Kinzigtal

Verantwortliche*r in der Klinik: Rudolf Pastovic

Kooperationspartner*innen: DRV Hessen, DRV Bund

Finanzierung: DRV/Bundesministerium

Kurze inhaltliche Beschreibung:

Die Hauptaufgabe des Modellprojekts ist die Erarbeitung und umfassende Erprobung einer einzelfallorientierten Reha Koordination über Trägergrenzen hinaus. Die Zusammenarbeit mit Leistungserbringern, weiteren Reha-Trägern und Betroffenen in verschiedenen Regionen soll dabei „wie aus einer Hand“ erfolgen. Im Einzelnen geht es darum, die Erwerbsfähigkeit der Versicherten zu erhalten oder wiederherzustellen, einer drohenden oder vorliegenden (Teil-)Erwerbsminderung entgegenzuwirken und damit die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe zu verbessern. Zur Erreichung dieser Ziele sollen Versicherte mit komplexen gesundheitlichen Unterstützungsbedarfen ein auf den individuellen Bedarf abgestimmtes Fallmanagement erhalten, das alle erforderlichen Leistungen zur Teilhabe plant und koordiniert. 

Nach Genehmigung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ist KiT zum 1. Juli 2020 gestartet. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ gefördert. 

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