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Verhaltensmedizinische Orthopädie

Verhaltensmedizinische Orthopädie in unserer Rehaklinik

Wir behandeln:

Behandlungsspektrum

  • Probleme in Verbindung mit Ausbildung und Bildung
  • Probleme in Verbindung mit Berufstätigkeit (z.B. Mobbing) und Arbeitslosigkeit
  • Probleme in Verbindung mit der sozialen Umgebung
  • Andere Probleme in der engeren Bezugsgruppe, einschließlich familiärer Umstände (z.B. Ehe- und Partnerkonflikt)
  • Probleme verbunden mit Schwierigkeiten in der Lebensbewältigung (z.B. Erschöpfungssyndrom)
  • Leichte depressive Episoden
  • Dysthymia
  • Anpassungsstörungen
  • Leichte Formen somatoformer Störungen wie Somatisierungsstörung
  • Somatoforme autonome Funktionsstörungen
  • Anhaltende somatoforme Schmerzstörungen
  • Andere somatoforme Störungen
  • Neurasthenie

Unsere Behandlungskompetenzen

Unser Behandlungskonzept ist ein multidimensionales Gruppentherapiekonzept, das sich u.a. auf tiefenpsychologische und verhaltenstherapeutische Grundlagen und Erkenntnisse der modernen Psychotherapie stützt. Dabei bemühen wir uns in unserer Rehaklinik in Bad Lobenstein um ein psychodynamisches Verständnis der Persönlichkeit unserer Patienten, ihrer Motivationen, Störungen und ihrer Entwicklungsdefizite.

In diesem Therapieprozess finden wichtige Objektbeziehungen, lerntheoretische Aspekte und soziale Situationen mit ihren Bedeutungen eine angemessene Berücksichtigung.

Besonderen Wert legen wir in der therapeutischen Beziehung auf die Bearbeitung von Übertragungen und Gegenübertragungen als Schlüssel zum Verständnis des Patienten und zur Förderung seines Entwicklungspotenzials.

Entsprechend der Komplexität der Erkrankungen unserer Patienten, die durch Multimorbidität gekennzeichnet sind, arbeiten wir methodenübergreifend unter Einbeziehung krankengymnastischer, bewegungstherapeutischer, physikalischer, gesundheitsbildender, tiefenpsychologischer, verhaltenstherapeutischer und im Bedarfsfall auch systemischer sowie sozialtherapeutischer Inhalte.

Dieses Konzept setzen wir in engem Zusammenwirken des interdisziplinären Behandlungsteams unserer Abteilungen (Psychologen, Ärzte und Therapeuten der unterschiedlichsten nonverbalen Verfahren) mit unserem qualifizierten Pflegepersonal sowie allen anderen Mitarbeitern der Klinik um.

Besonderen Wert legen wir dabei auch auf Weiterbildung und Qualifizierung des therapeutischen Rehateams durch interne und externe Supervision und Fortbildung.

Die Indikationsstellung für eine Aufnahme wird bereits im Vorfeld anhand der Aktenlage und der medizinischen Unterlagen geprüft. Insbesondere wird hierbei auf die vorausgegangenen diagnostischen und therapeutischen Leistungen eingegangen. Gegebenenfalls würden wichtige, noch ausstehende diagnostische Maßnahmen vor Beginn der stationären Therapie in Bad Lobenstein angeregt.

Die mehrwöchigen stationären Maßnahmen während des Reha-Aufenthaltes bieten den Rahmen und günstige Voraussetzungen dafür, einerseits somatische Defizite und Funktionsstörungen und andererseits psychogene Symptomkomplexe intensiv aufzuarbeiten und beispielsweise Krankheitsbewältigungsstrategien prozesshaft aufzuzeigen. Noch am Tag der Aufnahme erfolgt eine ärztliche und psychologische Erhebung der Krankengeschichte einschließlich des sozialen Umfeldes, eine Erhebung der Arbeitsanamnese sowie die gründliche körperliche Untersuchung.

Bereits am ersten Tag werden auch diagnostische Maßnahmen besprochen und das Behandlungskonzept sowie das Rehabilitationsziel gemeinsam definiert. Sämtliche neu aufgenommenen Patienten werden in der ersten Woche fachärztlich vorgestellt. Im Rahmen regelmäßiger teaminterner Besprechungen erfolgt die Überprüfung der Behandlungsprogramme und der Verlauf der Therapie. So können die Therapie- und Rehabilitationsziele verlaufsorientiert angepasst werden.

Rückenschule/Wirbelsäulengruppe

Eine Auswahl an besonderen Behandlungsangeboten

Im Rahmen der Rückenschule erhält jeder zuständige Therapeut das indikationsbezogene Curriculum, nach dessen Inhalt therapiert wird. Auch hier erweist sich die Kombination Rückenschule + Wirbelsäulengruppe als sehr sinnvoll, weil den Patienten der Transfer der Lerninhalte in die Alltagssituation erleichtert wird.

Als Lernziele werden in den drei Wochen schwerpunktmäßig vermittelt:

  • Aufbau und Funktion der Wirbelsäule, Verhalten bei Belastung (Physiotherapeuten)
  • Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten (innerhalb des Arztvortrages)
  • Erlernen des Gefühls für Bewegungen von Körperabschnitten und Körperteilen (Körperwahrnehmungsschulung durch Physiotherapeuten)
  • Psychologische Hilfen bei der Bewältigung von Schmerzen (innerhalb der Gruppenarbeit mit den Psychologen)
  • Erlernen von Entspannungstechniken (Psychologen)
  • Erlernen von richtiger Körperhaltung und guten Bewegungsabläufen im Alltag und Beruf
  • Rückenschonendes Verhalten in der Freizeit

Wirbelsäulengymnastik/Aquafitness

Die Wasserwirbelsäulengymnastik bietet für die PatientInnen einen gelenkschonenden Einsatz der Extremitäten und des Rumpfes.

Den Teilnehmern dieser Gruppe wird das Element Wasser im Rahmen der Körperwahrnehmung vermittelt, Vorzüge wie Schmerzlinderung unter Abnahme der Schwere werden durch spezielle Übungen mit und ohne Gerät gezeigt.

Im zweiten Teil Aquafitness können die Patienten auch in spielerischer Form Freude an der Bewegung erlernen.

Folgende Therapien werden v.a. als Einzelbehandlungen angeboten

  • Krankengymnastik (Bobath, Brunkow, Brügger, Klein-Vogelbach, PFN): Bei dieser Behandlungsmethode werden neurophysiologische Kontrollmechanismen am Bewegungssystem einerseits sowie funktionelle Steuerungsmechanismen der Organsysteme andererseits berücksichtigt, vorhandene Bahnungs- und Hemmungsmechanismen des Nervensystems werden ausgenutzt zur Förderung der sensomotorischen Funktionen. Aktiv können vor allem Muskeldysbalancen und -insuffizienzen sowie atrophische Muskelveränderungen behandelt werden. Das Ziel ist auch hier Verbesserung der Beweglichkeit und Beseitigung oder Verminderung von Fähigkeitsstörungen im täglichen Leben mit Erarbeitung und Beherrschung bestmöglicher ökonomischer Bewegungsabläufe.
  • Schlingentisch: Der Einsatz von Expandern und Gewichten ermöglicht eine intensive Kräftigung, Dehnung oder Traktion.
  • Ergometer, Laufband und Theravitaltraining: Dies dient der Belastungskontrolle, das heißt der Schätzung der individuellen kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit. Ein ausgewogenes Ganzkörperausdauertraining kann durchgeführt werden, wobei das Fahrrad sich besonders gut für das Herz-Kreislauf-Training eignet. Das Laufband beansprucht demgegenüber die Haltung in einer optimal ausgewogenen Art und Weise und eignet sich daher vor allem zur Bekämpfung von Haltungsinsuffizienzen. 
  • Isokinetisches Krafttraining, computergestützt: Die Isokinetik ist ein computergestütztes Widerstandstraining, welches eine hohe Objektivität, Reliabilität und Validität besitzt. Der isokinetische Widerstand passt sich ständig dem Patienten und dessen aufgebrachten Drehmomenten an. Dadurch ist das Risiko der Überlastung eines Gelenkes oder Muskels stark herabgesetzt. Das Verfahren hat sich gut bewährt beim isolierten Test eines Gelenkes und der Beurteilung der Leistungsfähigkeit eines Muskels. Die Verbesserung der intramuskulären Koordination und der Aufbau der zu trainierenden Muskulatur steht im Vordergrund. Mithilfe dieses Systems kann, wenn nötig, Diagnostik in Form eines Testes betrieben werden. 
  • Atemtherapie : Hierbei steht die Verbesserung der Entspannungsfähigkeit mit erleichterter Atemarbeit im Vordergrund. 
  • Ganganalyse: Erfasst werden die wichtigsten Parameter des menschlichen Ganges, um dann ggf. in einer Gangschulung wieder ein physiologisches harmonisches Gangbild zu schaffen oder sekundäre Erkrankungen zu vermeiden, die aufgrund von abnormen Bewegungsmustern auftreten können. 
  • Gleichgewichtstraining: Körperhaltungen, die durch eine schwankende oder unsichere Unterstützungsfläche labilisiert werden, sodass der Verlust des Gleichgewichtes droht, erfordern zur dynamischen Stabilisation den fortgesetzten komplexen und koordinativ gekonnten Einsatz eines weiten Bereiches der gesamten Körpermuskulatur. 
  • Krankengymnastik im Bewegungsbad: Hierbei wird erneut die positive Wirkung des Wassers genutzt mit Entlastungsfunktion durch die Auftriebskraft. 
  • Therapeutisches Schwimmen: Gezielte Übungen gegen den Wasserwiderstand helfen, die Muskeln zu kräftigen, die Bewegungsfähigkeit zu steigern und Fehlverhalten entgegenzuwirken. 
  • Rücken- und Nichtschwimmerkurse: Als besonders wirksam hat sich gegen Rückenschmerzen Rückenschwimmen erwiesen. Da nur wenige diese Technik beherrschen, sind ebenso wie bei Nichtschwimmern Unterrichtseinheiten notwendig. 
  • Manuelle und apparative Extensionsbehandlung: Grundlage sind hier Biomechanik und Reflexlehre zur Behandlung von Dysfunktionen der Bewegungsorgane mit reflektorischen Auswirkungen. Sie beinhaltet aktive und passive Dehnung verkürzter muskulärer oder neuronaler Strukturen. 

Massagen

  • Klassische Massage:  Hierbei handelt es sich um eine manuelle mechanische Anwendung von Massagegrundgriffen, die zu Lösungen von Adhäsionen im Gleit- und Schiebegewebe zwischen Haut, Unterhaut, Muskel und Bindegewebe führen sollen, ebenso sollen schmerzerzeugende Substanzen abtransportiert werden, der Muskelstoffwechsel soll angeregt werden. Therapieziel ist vor allem Regulation des Muskeltonus und Schmerzlinderung. 
  • Bindegewebs- und Segmentmassage: Hierbei werden krankhaft veränderte Bindegewebszonen behandelt, wobei eine Wirkung auf segmental zugeordnete Eingeweideorgane und eine periphere arterielle Durchblutung gewünscht ist. 
  • Unterwasserdruckstrahlmassage:  Auch hier ist wieder Muskeldetonisierung, Hyperämisierung und Verbesserung des Rückstroms angestrebt. 
  • Colonmassage: Bei dieser Massage handelt es sich um eine tiefe Bauchmassage, wobei Druck- und Gleitbewegungen auf der Bauchdecke eingesetzt und drei Punkte besonders behandelt werden. Sie dient der örtlichen und vegetativen Beeinflussung bei Obstipation. 
  • Fußreflexzonenmassage: Es wird davon ausgegangen, dass jede Zone auf der Fußsohle mit einem Organ in Verbindung steht (Reflexzone). Wenn ein Organ erkrankt ist, soll der Druck auf die entsprechende Reflexzone am Fuß einen Schmerz auslösen. Durch die Fußreflexzonenmassage werden die Organe besser durchblutet, die gestaute oder blockierte Lebensenergie beginnt wieder zu fließen, außerdem sollen Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützt werden. 
  • Manuelle und apparative Lymphdrainage: Gefördert werden soll der interstitielle Flüssigkeitsabfluss über Lymph- und Venengefäßsystem sowie Gewebsspalten. Endziel ist Entstauung mit Schmerzreduktion. 
  • Extensionsmassage: Dies ist eine spezielle Sonderform der Massage und wird im Schulter-Nacken-Bereich durchgeführt. Sie dient der Durchblutung und zur Linderung von Kopfschmerz, Migräne und anderen Verspannungen.
  • Hivamat-Massage: Es wird ein gepulstes minimales elektrostatisches Feld erzeugt, dessen Kraft auf das Muskelgewebe übertragen wird und dort als Vibration wirkt, wobei Verklebungen, Verhärtungen und Einlagerungen lymphpflichtiger Lasten aufgelöst werden. Die Muskeltrophik wird verbessert, und es kommt u.a. zur Detonisierung und Lockerung. 

Hydrotherapie

Die Einwirkungsmöglichkeiten von Wasseranwendungen auf den Körper sind Zuführen oder Entziehen von Wärme, dämpfende oder anregende Wirkung und Verteilung von Körperflüssigkeiten. Warme Wasseranwendungen wirken entspannend, bei Wechsel von Kalt und Heiß kommt es zur Tonus- und Leistungsfähigkeitssteigerung. 

  • Sprudelbäder 
  • Sulfomoor- und andere Bäder mit med. Badezusatz [c61]
  • Fuß- und Armgüsse 
  • Fuß- und Armbäder 
  • Inhalationen 
  • Wassertreten 

Elektrotherapie 

Bei dieser Behandlung werden individuell Stromstärken und Frequenzen eingestellt unter Verwendung galvanischer Ströme, niederfrequenter Reizströme und mittelfrequenter Wechselströme. Therapieziele sind Schmerzlinderung, Durchblutungsförderung, Abschwellung und Muskeltonusregulation. 

  • tragbares TENS-  und EMS-Gerät 
  • Hydroelektrische Teil- und Vollbäder 
  • Ultraschall 
  • Reizstrom 
  • Simultanverfahren 
  • Phonophorese 
  • Iontophorese 
  • Diathermie

Thermotherapie

Bei der Wärmetherapie wird mit gestrahlter oder geleiteter Wärme durch unmittelbare Erwärmung behandelt. Bei Kältetherapie kommt eine lokale Applikation intensiver Kälte, z.B. in Form von Eiskompressen, zur Anwendung. 

  • Kryotherapie 
  • Pelosepackungen 
  • Heiße Rolle
  • Wechselbäder 

Ergotherapieangebote

Diese Therapieform dient der Vorbereitung auf alltägliche Lebenssituationen und – falls erforderlich – auf eine berufliche Wiedereingliederung. Sie befasst sich mit dem Wiedererlangen und Verbessern u.U. verloren gegangener Fähigkeiten. Ziel ist es, eine größtmögliche Selbstständigkeit zu erreichen, und zwar in allen Bereichen des Lebens.

Physiologische Bewegungsabläufe sollen wieder problemlos möglich werden; durch Bewegungsanbahnung, Muskelaufbau, Tonusregulierung, Koordinationsverbesserung und Sensibilitätstraining.

Ergonomische Beratung

Ziel ist es, mit spezifischen ergonomischen Veränderungen am Arbeitsplatz gesundheitliche Schäden zu verhindern und die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes (Arbeitsmittel, Arbeitsumgebung, Arbeitsstoffe, Arbeitsstruktur) zu erläutern.

Den Patienten werden normgerechte Ausstattungsmöglichkeiten vermittelt. Raumklima, Beleuchtung, Möblierung sollen richtig eingesetzt werden.

Außerdem vermitteln die Ergotherapeuten folgende Schwerpunkte:

  • Prinzipien des Gelenkschutzes
  • Herstellung von Hilfsmitteln und deren Anwendung
  • Rückenschonendes Verhalten im Alltag 
  • Anziehtraining
  • Esstraining
  • Küchen- und Haushaltstraining

Die ergonomische Beratung findet innerhalb einer Gruppe statt, jedoch besteht immer die Möglichkeit, bei spezifischen Problemen zusätzlich eine Einzelberatung zu vereinbaren, sodass eine individuelle Betreuung gewährleistet ist.

Psychotherapeutische Mitbehandlung

Ein Ziel der psychotherapeutischen Interventionen bei chronischem Schmerz besteht darin, in den Prozess der Verarbeitung von Schmerzinformationen einzugreifen. Die therapeutischen Maßnahmen enthalten Elemente aus Psychoedukation und lösungsorientierter sowie verhaltenstherapeutischer Psychotherapie. Die aktive Mitarbeit der Patienten bei der Bewältigung ihrer Schmerzen wird durch verschiedene Maßnahmen gefördert:

  • Erarbeitung eines psychosomatischen Krankheitsverständnisses der Schmerzen 
  • Verbesserung der Selbsthilfekompetenz durch Schmerz- und Stressbewältigungstraining
  • Herausarbeitung von schmerzverstärkenden und schmerzlindernden Faktoren 
  • Erkennen dysfunktionaler Gedanken und Modifikation derselben im Zusammenhang mit Schmerzen 
  • Abbau von Hilflosigkeit und Stärkung der Selbstkontrolle
  • Grundformen der Ablenkung und Umstrukturierung 
  • Veränderung des Vermeidungsverhaltens oder der Überforderung (sogenanntes Durchhaltesyndrom) 
  • Erlernen von Entspannungstechniken (bevorzugt PMR)
  • Verbesserung des aktiven Umganges mit Belastungen und Erlernen alltagstauglicher Bewältigungsmethoden 

In das Behandlungsprogramm sind verschiedene therapeutische Maßnahmen integriert. Eine wesentliche Bedeutung kommt zunächst dem anamnestischen Aufnahmegespräch zu. Den Patienten wird ausreichend Raum gegeben, über ihre Beschwerden und Beeinträchtigungen zu sprechen. Das Gespräch sollte von Empathie, Wertschätzung und Akzeptanz getragen sein, um ein vertrauensvolles therapeutisches Arbeitsbündnis schließen zu können. Erfragt werden können subjektive Vorstellungen des Krankheitskonzeptes, Kontrollüberzeugungen und Veränderungserwartungen ebenso wie vorhandene Bewältigungsstrategien im Umgang mit Schmerz und Stresssituationen. Außerdem ergeben sich Hinweise auf psychische Komorbiditäten, die im Verlauf ggf. weitere Maßnahmen notwendig machen können.

Gelegentlich werden von Patienten Vorbehalte gegenüber einer psychotherapeutischen Behandlung geäußert. Daher ist es wichtig, von vornherein die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit zu fördern, sodass die Patienten „die Experten ihrer eigenen Erkrankung“ werden können. 

Gruppentherapeutische Angebote

Schmerzbewältigungstraining

Nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand wird Schmerz als psychophysisches Gesamtphänomen definiert, an dessen Genese und Aufrechterhaltung vegetative, kognitive, affektive und motorische Komponenten beteiligt sind. Die Schmerzinformation wird auf verschiedenen Ebenen des ZNS moduliert und verarbeitet, wobei mehrere Feedback-Schleifen zwischen verschiedenen Verarbeitungsebenen im Sinne bidirektionaler Effekte bestehen. An der Interaktion zwischen biologischen und psychologischen Variablen im Prozess der Schmerzentstehung und -verarbeitung lässt sich die Bedeutung der psychologischen Schmerztherapie bei chronischen Schmerzzuständen ableiten. 

Ein Ziel der psychotherapeutischen Interventionen bei chronischen Schmerzen besteht darin, in den Prozess der Verarbeitung von Schmerzinformation einzugreifen. 

Das Schmerzbewältigungstraining basiert auf dem Marburger Schmerzbewältigungstraining von Basler et al. (1998). Dieses kognitiv-behaviorale Gruppenprogramm ist empirisch gut untersucht und in seiner Wirksamkeit sehr gut bestätigt. Mittels psychoedukativer, lösungsorientierter und kognitiv-verhaltenstherapeutischer Maßnahmen soll die aktive Schmerzbewältigung gefördert werden, dies beinhaltet:

  • Erarbeitung eines psychosomatischen Krankheitsverständnisses
  • Verbesserung der Selbsthilfekompetenz durch Schmerz- und Stressbewältigungstraining
  • Herausarbeitung von schmerzverstärkenden und schmerzlindernden Faktoren
  • Erkennen dysfunktionaler Gedanken und Modifikation derselben im Zusammenhang mit Schmerzen
  • Abbau von Hilflosigkeit und Stärkung der Selbstkontrolle
  • Grundformen der Ablenkung und Umstrukturierung
  • Veränderung des Vermeidungsverhaltens oder der Überforderung
  • Erlernen von Entspannungstechniken (bevorzugt PMR)
  • Verbesserung des aktiven Umgangs mit Belastungen und Erlernen alltagstauglicher Bewältigungsmethoden

Das Schmerzbewältigungstraining findet im Rahmen einer geschlossenen Gruppe statt, da einzelne Therapieinhalte aufeinander aufbauen. Die Gruppenstärke ist auf ca. zehn bis zwölf Teilnehmer limitiert. Das Training erfolgt in acht Sitzungen von jeweils 90 Minuten Dauer an bis zu drei Tagen pro Woche bei einer geplanten dreiwöchigen Behandlungsdauer. 

Tiefenpsychologisch orientierte Gruppentherapie

Die tiefenpsychologisch orientierte Gruppentherapie (slow open group) findet zweimal wöchentlich à 90 Minuten als verbale Gruppe statt. Es erfolgt ein intensiver Austausch zwischen Bezugstherapeuten und Gruppentherapeuten.

Diese Gruppen sind über einen gewissen Zeitraum in ihrer Zusammensetzung stabil. Dies wird dadurch gewährleistet, dass ein Wechsel einzelner Gruppenteilnehmer in der Regel nur in einem zeitlichen Abstand von frühestens zwei Wochen möglich ist. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Teilnehmers beträgt sechs Wochen.

Angstbewältigungsgruppe

In der verhaltenstherapeutisch orientierten Angstbewältigungsgruppe nehmen Patienten mit unterschiedlichen Angsterkrankungen teil, vor allem mit Panikattacken und Phobien.

In einer geschlossenen Therapiegruppe mit vier Sitzungen von jeweils 90 Minuten werden Wissen bezüglich der Angststörungen vermittelt sowie körperorientierte Angebote (Atmung, Körperwahrnehmung) in den Mittelpunkt gestellt. Das Angsterleben auf den unterschiedlichen Ebenen Körper, Gedanken, Gefühle und Verhalten wird identifiziert und die Einordnung in den Angstkreislauf erarbeitet. Weiterhin werden Bewältigungsstrategien hinsichtlich der Konfrontation mit angstbesetzten Situationen und Übungen zu Körperwahrnehmung und Atemkontrolle thematisiert.

Kunsttherapie

In der Kunsttherapie bekommt der Patient in sehr persönlichen Auseinandersetzungen mit kreativen Mitteln und Medien (Malen, Modellieren …) die Möglichkeit, neue Wege zur Bewältigung seiner Beschwerden zu probieren und zu erfahren. In den meisten Fällen gelingt es dem Patienten während des gestalterischen Prozesses, eine potenzielle Beschwerdefixierung stellenweise und vorübergehend auf ein kreatives Medium zu verlagern und somit gleichzeitig Erleichterung durch Ablenkung zu empfinden.

Tanz-, Ausdrucks- und Bewegungstherapie

Die Tanz-, Ausdrucks- und Bewegungstherapie ist eine leiborientierte psychotherapeutische Methode, bei der Wahrnehmung und Bewegung als Grundlagen von Erfahrung und Handeln genutzt werden. Auf dieser Basis entwicklungs- und tiefenpsychologischer Denkmodelle werden unmittelbare Sinneserfahrungen verbunden mit psychoanalytisch orientierter Bearbeitung.

Das Erproben neuer Wege kann fixierte Haltungen und Fehlerwartungen abbauen. Die Fähigkeit zu wählen und zu entscheiden wird wiedergewonnen und weiterentwickelt. Die Tanz-, Ausdrucks- und Bewegungstherapie ist ein Verfahren, das es den Übenden ermöglicht, den eigenen Körper bewusst und differenziert wahrzunehmen, seine Bedürfnisse zu respektieren, seine Ausdrucksfähigkeiten wertzuschätzen und mit seinen Grenzen liebevoll umzugehen. Die Tanz- und Bewegungstherapie unterstützt die Übenden außerdem bei dem Bemühen, die verschiedenen zwischenmenschlichen Beziehungen (Partner, Arbeitskollegen, Kinder, Verwandte, Nachbarn) so zu gestalten, dass sie dem persönlichen Wohlbefinden und dem Zusammenleben förderlich sind. Es werden Erinnerungen belebt, die im körperlichen Ausdruck als Haltung, Bewegung und Verhalten erscheinen und die bis in die vorverbale Zeit zurückreichen können. Zur gesunden „Körper-Ich-Entwicklung“ und der Entwicklung der Bezogenheit zur Umwelt werden alte und neue Erfahrungen, Wahrnehmungen und Einfälle verbalisiert sowie Widerstände aufgearbeitet und evtl. die Reinszenierung aus der Lebensgeschichte mit einbezogen. Es handelt sich um ein ganzheitliches Körpererleben über Bewegung, Gestaltung, Spiele und Berührung.

Training sozialer Kompetenzen

Das Training sozialer Kompetenzen ist ein verhaltenstherapeutischer Ansatz mit dem Ziel, durch standardisierte Trainingsmethoden die sozialen Fähigkeiten der Patienten zu erhöhen. Es richtet sich an Patienten, deren soziale Kompetenz beeinträchtigt ist, aber auch bei unsicheren Patienten findet dieses Therapieverfahren Anwendung. Ursachen für Kompetenzdefizite können sowohl situationsbezogen als auch biografisch bedingt sein, z.B. situationale Überforderung, ungünstige kognitive Verarbeitung, ungünstige emotionale Verarbeitung, ungünstige Verhaltensweisen, ungünstige Verhaltenskonsequenzen, soziale Überforderung, fehlende Übung, inkompetente Verhaltensgewohnheiten, erworbene soziale Ängste oder erworbene dysfunktionale Überzeugungen. Soziale Kompetenz wird dabei als die Verfügbarkeit und Anwendung von kognitiven, emotionalen und motorischen Verhaltensweisen betrachtet, die in bestimmten definierten sozialen Situationen zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven und negativen Konsequenzen für den Handelnden führen. Als Gruppentraining sozialer Kompetenzen wird es mit je zehn Teilnehmern und zwei Trainern durchgeführt. Es beinhaltet Rollenspiele und Videofeedback. Diese Rollenspiele werden zu vorgegebenen Situationen durchgeführt. Die positive Verstärkung durch die Teilnehmer steht im Vordergrund. 

Entspannungsangebote

  • Hatha-Yoga: Hatha-Yoga umfasst körperliche Übungen und Atemübungen sowie Mudras unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades für die allgemeine Anwendung. Wir bieten in unserer Klinik einen allgemeinen Yogakurs für Anfänger an, mit dem Ziel der Vorbeugung und Verbesserung der Beweglichkeit und allgemeinen Förderung der Gesundheit. Für ältere und stark bewegungsgestörte Menschen werden die Yogaübungen ihrem Tempo und ihrer Leistungsfähigkeit angepasst. Viele Menschen befürchten, dass sie als Voraussetzung ein gewisses Maß an Intelligenz, eine gute Beweglichkeit und Gelenkigkeit mitbringen müssen. In einem Einführungsvortrag werden die Patienten darüber informiert, dass Hatha-Yoga für Menschen jedes Alters, jeder Vorbildung und mit unterschiedlicher körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit, aus allen sozialen Schichten und unterschiedlichstem Stand von körperlicher Kraft und Beweglichkeit geeignet ist. In jeder Hinsicht wird bewusst auf die Gegebenheiten und Möglichkeiten des Einzelnen eingegangen. Jeder Teilnehmer wird gezielt in die Lage versetzt, seine eigenen körperlichen Grenzen in der Körperwahrnehmung zu erkennen und zu lernen, diese in den einzelnen Übungen unter Anleitung bewusst zu respektieren. Das Programm enthält einfache Atemübungen mit großem gesundheitlichen Nutzen.  So wird von Mal zu Mal die Beweglichkeit gesteigert, die Muskelkraft verstärkt, die Dehnungsfähigkeit verbessert und bestimmte Stoffwechselprozesse regelmäßig und zunehmend aktiviert. Innere Harmonie und Stressresistenz stellen sich anhaltend ein. Spezielle Körper-  und Atemübungen fördern die Gesundheit zunehmend und führen zu mentaler und emotionaler Ausgeglichenheit. Durch die Regelmäßigkeit der Yoga-Anwendungen wird ein wesentlicher Beitrag zur Vorsorge für somatische und psychische Gesundheit geschaffen.  Hatha-Yoga setzt über den Wechsel von An- und Entspannung einen besonderen Reiz im Bewegungs-, endokrinen und Stoffwechselsystem des Menschen. Dies aktiviert u.a. über Änderung des Blutflusses und Energieausstattung die verschiedenen wesentlichen Körperfunktionen in effektiver und schonender Weise, und zwar bei regelmäßiger Anwendung mit anhaltender Wirkung. Die besondere Berücksichtigung der Atmung in den Yoga-Positionen steigert den Effekt der Übungen erheblich. Der Kurs enthält Elemente zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und zur Stärkung des Bewegungsapparates wie auch aller inneren Funktionen und dient gleichzeitig der Reduktion von Stress und psychischen Belastungen, der Förderung von innerer Ruhe, innerer Ausgeglichenheit und gutem Schlaf. Die Patienten profitieren sowohl von Übungen, die sie körperlich fordern und von Stressgedanken ablenken, als auch von Atemübungen und kleinen Meditationen, die ihnen helfen, den Geist zu klären und sie emotional und mental zu entspannen. Stress- und Burnout-Syndrome, psychosomatische Beschwerdebilder infolge von Überlastungen im privaten Bereich und vor allem im Beruf sind zunehmend an der Tagesordnung. Die Yogateilnehmer nehmen mit dem Wunsch, Stress zu reduzieren und sich von Belastungen zu befreien, am Yoga teil.  Überforderung, übermäßige Belastung, Mangel an guter Kollegialität, fehlender Ausgleich in der Freizeit habe eine extreme Zunahme von Menschen mit Stressyndromen zur Folge. Innere Unruhe, Schwäche, vermehrte Erschöpfbarkeit, nachlassende Leistungsfähigkeit und Kreativität, Reizbarkeit, nachlassende Stresstoleranz, soziale Konflikte im Kollegenkreis wie auch in der Familie sind typische Symptome von Burnout und Überlastungssyndromen. Yoga wirkt all diesen Beschwerden in bewährter Weise entgegen. Die Übungen helfen zum einen, die Stressbelastung allein durch geeignete Asanas, Pranayamas und meditative Entspannungsübungen zu reduzieren, zum anderen, die körperliche und geistige Kraft und Leistungsfähigkeit gezielt und anhaltend zu steigern.  Über die Anwendung des Hatha-Yoga tritt eine Besserung und Harmonisierung der körperlichen und geistigen Funktionen ein. Die eigene Vitalität und Leistungsfähigkeit wird wiederhergestellt, die Stressresistenz nimmt zu, und belastende Umstände können besser ertragen werden. Über die Steigerung der körperlichen Wahrnehmung wird der Umgang mit zukünftigen Belastungen verändert und die Stresstoleranz erhöht.
  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobson: Die Entspannungsreaktion ist ein Schutzmechanismus des Körpers gegen Stress und steht im Gegensatz zu Angriffs- und Fluchtreaktionen. Entspannung ist also das Anstreben bzw. Erreichen eines Ruhezustands im Gegensatz zu Anspannung, Stress und Erregung. Die progressive Muskelentspannung beruht auf dem Prinzip des Gegensatzes zwischen Anspannung und Entspannung verschiedener Muskelpartien. Durch das Erleben der bewussten An- und Entspannung der Muskulatur wird ein Zustand völliger Entspannung erreicht. Sensibilität und Körperwahrnehmung werden gesteigert. Folgende Muskelgruppen werden im Einzelnen angespannt und entspannt: Füße, Unter- und Oberschenkel, Gesäß, Bauch, unterer und oberer Rücken, Brustmuskeln, Nackenmuskulatur, Kopf- bzw. Gesichtsmuskulatur.
  • Lichttherapie: Adäquate medizinische Lichttherapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes wirksames nichtmedikamentöses biologisches Behandlungsverfahren bei saisonal abhängiger Depression und wird bei dieser Störungsform angewendet.
  • Biofeedback: Das Biofeedback ist eine wissenschaftlich gut untersuchte Methode, womit Patienten gezielt Einfluss auf sonst unbewusst ablaufende Vorgänge nehmen können, die vom vegetativen Nervensystem gesteuert werden. Durch die Rückmeldung vegetativer Körperfunktionen und -zustände wird mithilfe des Biofeedbacks den Patienten ermöglicht, selbst die Einflussmöglichkeiten auf die Störsymptome zu trainieren und zu vergrößern. Biofeedback ist ein wissenschaftlich gut belegtes Verfahren mit klarer, für den Patienten transparenter Wirkungsweise. Nach intensiver Einweisung und Vorbereitung auf die Technik kann sie vom Patienten in großen Teilen selbstständig angewendet werden.  

Was passiert beim Entspannen?

Mit dem Anspannen und Entspannen werden der Körper, die Gedanken und die Gefühle beeinflusst.

Auf der physiologischen Ebene reagiert der Körper z.B. mit:

  • Verringerung der Pulsfrequenz
  • Verringertem Sauerstoffverbrauch
  • Verminderter Durchblutung der quer gestreiften Skelettmuskulatur und abnehmendem Muskeltonus
  • Verlangsamter, gleichmäßiger und tieferer Atmung
  • Vermehrter Organdurchblutung und Zunahme der Verdauungstätigkeit

Auf gedanklicher (kognitiver) Ebene werden

  • Konzentration und Ruhe gefördert,
  • Die Störbarkeit gegen Außenreize herabgesetzt.

Auf der emotionalen (gefühlsmäßigen) Ebene stellen sich

  • Wohlbefinden
  • Ausgeglichenheit
  • Harmonie ein.

Nach entsprechender regelmäßiger Übung (am besten zweimal tgl. jeweils mindestens 15 Minuten) kann Entspannung schnell herbeigeführt werden. Es ist allerdings erst mal viel Geduld nötig, die dann aber umso mehr belohnt wird. In den Gruppenterminen soll die Technik vermittelt und förderliche bzw. hinderliche Bedingungen bei ihrer Umsetzung besprochen werden. Dabei kommt es zunächst gar nicht so sehr darauf an, schon gleich gut entspannen zu können. Die Entspannungsfähigkeit wird über einen längeren Zeitraum beim Üben trainiert. Verkrampftes Bemühen („Entspannung mit Gewalt“) kann nicht funktionieren. Es ist günstig, sich auf sich selbst zu konzentrieren, statt sich mit anderen zu vergleichen – „was die wohl schon können“ (das macht nur unnötig Druck und verhindert eine erfolgreiche Entspannung).

Ergänzende Maßnahmen

Unser Therapieangebot wird darüber hinaus durch eine breite Palette von speziellen Angeboten für alle Patienten flankiert:

  • Spezielle Trainingsangebote
  • Veranstaltungen zur Gesundheitserziehung und -beratung
  • Diätberatung
  • Diabetesberatung
  • Sozialberatung
  • Soziotherapie

Alle Rehakliniken für Verhaltensmedizinische Orthopädie

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