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Krebs - eine Diagnose, die das Leben von Betroffenen und ihren Familien von einem Tag auf den anderen verändert. Fast die Hälfte aller Deutschen erkrankt daran, Frauen zumeist an Brust-, Männer an Prostatakrebs. Jedes Jahr am 4. Februar rückt der Weltkrebstag ihre Situation in den Blick. Früh erkannt, stehen die Heilungschancen gut. Doch Operationen und Therapien sind kraftraubend, die seelische Belastung ist groß. Eine Rehabilitation kann Körper und Seele helfen, sich zu erholen. Dass es diese Möglichkeit auch für onkologische Patienten gibt, wissen viele Betroffene allerdings nicht.
„Nach einer Hüft-OP oder einem Schlaganfall geht man selbstverständlich zur Reha. Aber auch an Krebs Erkrankte können und sollten einen Antrag stellen“, sagt Dr. Thomas Stauch, Chefarzt für Onkologie in der Adelsberg-Klinik des MEDIAN Reha-Zentrums Bad Berka. „Darüber zu informieren, ist eigentlich Aufgabe der Sozialdienste in den Akutkrankenhäusern – die aber leider oft unterbesetzt sind.“ Zahlen der Deutschen Rentenversicherung belegen die Lücke, die hier klafft: Rund 500.000 Neuerkrankten jährlich stehen nur gut 155.000 Anträge auf onkologische Rehabilitation gegenüber.
Das Ziel ist mehr Lebensqualität
Doch nicht nur Unwissen hält Erkrankte von einer Reha ab. „Viele sagen: Ich kann doch meine Familie nicht allein lassen. Oder: Ich muss doch schnell in meinen Job zurück“, weiß der Facharzt für Onkologie, Innere Medizin und Hämatologie. „Sie unterschätzen, wie wichtig Rehabilitation auch nach einer Krebserkrankung ist.“ Rund drei Wochen dauert die Behandlung in der Adelsberg-Klinik. Sie ist ganz auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten, hat aber immer dasselbe Ziel: mehr Lebensqualität. Bei Lymphödemen etwa, die häufig nach Brustkrebsbehandlungen auftreten, können Lymphdrainage und Aquatherapie helfen. Für Männer mit Prostatakrebs ist Harninkontinenz ein wichtiges Thema; Beckenboden- und Achtsamkeitstraining bringen deutliche Verbesserungen. Auch die Fatigue, eine quälende Müdigkeit, die bei Tumorerkrankung auftreten kann, wird in Bad Berka behandelt. Betroffene lernen, wie sie Fatigue-Muster durchbrechen, etwa durch Sport und Bewegung.
Eine Chemotherapie kann ebenfalls weitergeführt werden. Ebenso wichtig für den Heilungsprozess ist aber die Psyche. „Die Krankheit darf nicht verdrängt, sie muss verarbeitet werden“, weiß Dr. Thomas Stauch. Gerade für jüngere Betroffene ist die Angst vor dem Tod besonders bedrückend. In Bad Berka unterstützen Psychotherapeuten die rund 100 Patientinnen und Patienten in Gruppen- und Einzelgesprächen. Hinzu kommen Angebote zu Sport und Gymnastik, Tanz und Musik, künstlerischem Gestalten und gesunder Ernährung.
Die Chancen auf Bewilligung stehen gut
Die Chancen, dass eine onkologische Rehabilitation von der Renten- bzw. Krankenversicherung bewilligt wird, stehen gut. Körperlich fit genug muss man sein. Es ist aber auch möglich, dass Angehörige die Rehabilitanden begleiten und sie zum Beispiel zu den Therapien bringen oder beim Umziehen helfen. All dies kann im Einzelfall besprochen werden.
Was bereits wenige Wochen bewirken, erleben Dr. Thomas Stauch und sein Team jeden Tag. „Patienten, die nach ihrer OP nur mit Mühe zwei, drei Stufen steigen konnten, schaffen nach der Reha wieder die drei Stockwerke in ihre Wohnung“, nennt er ein Beispiel. Wer sich die Zeit nimmt und erst etwas später in den Job zurückkehrt, profitiert außerdem auf lange Sicht, zeigt die Statistik: Fast drei Viertel aller Krebspatienten sind zwei Jahre nach der Reha wieder berufstätig.
Ort: Hörsaal Adelsbergklinik Bad Berka
Uhrzeit: 16:30-18:00
Ablauf
16:30 - 17:00 Uhr Vortrag: „Was ist Krebs und kann ich mich davor schützen?“, Dr. med. Th. Stauch, CA Onkologie Adelsbergklinik Bad Berka
17:00 - 17:30 Uhr Vortrag: „Fortschritte in der Krebstherapie“, Dr. med. E.Eigendorff, Chefarzt | Klinik für Internistische Onkologie und Hämatologie, Zentralklinik Bad Berka
17:30 - 18:00 Uhr Vortrag und interaktiver Part: „Krebsnachsorge und Rehabilitation - zurück zur Lebensqualität“, Dr. med. C.Krüger, Oberärztin Onkologie und Frau Meister, Leiterin der Abt. Physiotherapie Bad Berka
Anschließend öffentliche Begehung des onkologischen Therapieangebotes der Adelsbergklinik Bad Berka.