Long Covid Diagnose

Überblick der symptomorientierten Untersuchungen zur Diagnostik von Long Covid

kardiologie

Long-Covid-Diagnostik

Eine erste ärztliche Untersuchung sollte vier Wochen nach der Infektion erfolgen, wenn anhaltende Symptome bestehen, um Organfunktionsstörungen nach Covid-19 und andere Ursachen von Fatigue auszuschließen. Bei anhaltenden Beschwerden sollten gezielte symptomorientierte Untersuchungen unter Einbeziehung, je nach Symptom, von Pulmologen, Kardiologen, Neurologen, Rheumatologen, Dermatologen, Psychologen oder Schlafmedizinern erfolgen.

Da die primäre Eintrittspforte für das Corona Virus die Atemwege und die Lunge sind, sollte im ersten Schritt der Long Covid Diagnostik die pneumologishce Funktionsdiagnostik durchgeführt werden. Viele Patienten klagen nicht nur im Rahmen der akuten Infektion, sondern auch noch Wochen nach Abklingen der initialen Symptome über Kurzatmigkeit.

Um das Ausmaß der Lungenfunktionseinschränkung zu erfassen, wird nachfolgend aufgeführte Diagnostik empfohlen:

  • Bodyplethysmographie,
  • Messung der Diffusionskapazität (TLCO)
  • Messung der Inspirationskraft (Pimax)
  • Blutgasanalyse sowie Messung der Sauerstoffsättigung
  • ggf. Polygraphie und Peakflow-Messung
  • Beurteilung der Luftnot mittels modifizierter Borg Skala (0 – 10 Punkte).

Folgende Labordiagnostik kann bei verdacht auf Long Covid durchgeführt werden:

  • Kleines Blutbild
  • Elektrolyte
  • Kreatinin
  • eGFR
  • Harnsäure
  • CRP
  • HbA1c
  • Glukose
  • GOT
  • GPT
  • Gamma-GT 
  • ggf. NT-proBNP
  • D-Dimere
  • Troponin
  • Vitamin D3-Spiegel
  • Eisen
  • Ferritin
  • Differentialblutbild

Folgende kardiologische Diagnostik wird bei Long Covid empfohlen:

  • Belastungs-EKG
  • Transthorakale Echokardiographie
  • Langzeit-EKG
  • Messung der Herzfrequenz-variabilität (respiratorische Sinusarrhythmie)
  • ggf. Spiroergometrie.

Folgende internistische Diagnostik wird bei Long Covid empfohlen:

  • 12-Kanal-EKG
  • Röntgen der Thoraxorgane
  • Sonographie und Gefäßduplexuntersuchungen
  • Thoraxsonographie

Eine postinfektiöse Fatigue-Symptomatik tritt häufig nach Viruserkrankungen auf (z. B. Ebstein-Barr-Virus, SARS-CoV-1-Virus, Coxsackie Viren). Neben der körperlichen und mentalen Erschöpfung leiden Patienten mit Fatigue häufig unter:

  •  Schlafstörungen
  • Schmerzen (Gelenke, Muskeln, Hals)
  • Neurologisch-kognitive Störungen (Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen und Aufmerksamkeitsstörungen, Brain Fog)
  • Autonome Dysfunktion
  • Postbelastungserschöpfung

Auch Long Covid Betroffene sind häufig betroffen. Häufig ist die postvirale Fatigue-Symptomatik harmlos und sistiert spontan innerhalb von Tagen bis Wochen nach der Infektion. Bei einer Beschwerdepersistenz über Monate hinweg, insbesondere über 6 Monate hinaus spricht man von einem chronischen Fatigue-Syndrom (CFS). Die Symptomatik und Schwere der akuten Infektion hat hierbei keinen Einfluss auf die Entwicklung einer chronischen Fatigue.

Für die Diagnosestellung existieren verschiedene Kriterienkataloge (z. B. Kanadische Kriterien für die Diagnose CFS). Die Klassifizierung des Schweregrades der Erkrankung kann mit dem Bell-Score erfolgen. Weiterhin sind die Messung der Handkraft und Herzfrequenzvariabilität wichtig für die Diagnose CFS.

Psychische Störungen von gravierendem Ausmaß können als direkte Folge einer Coronainfektion auftreten. Zur Diagnostik psychischer Komorbiditäten können verschiedene Gesundheitsfragebögen eingesetzt werden:

Fragebogen zur Identifizierung von Patienten mit einer Angststörung:

  • GAD-7 (Generalized Anxiety Disorder)

Fragebogen zur Diagnostik von Depressivität:

  • PHQ-9 (Patient Health Questionnaire)

Fragebogen bezogen auf Traumatisierung:

  • ITQ (International Trauma Questionnaire)

In Abhängigkeit von der individuellen Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems hat die Neuro-Rehabilitation die Aufgabe, die zugrundeliegende Organschädigung zu diagnostizieren (z. B. mittels Elektrophysiologie, Bildgebung) sowie Schädigungen und Aktivitätslimitierungen zu objektivieren (standardisierte Assessments).

Neurokognitive Einschränkungen gehören zu den häufigsten Langzeitsymptomen nach durchgemachter Covid-19 Infektion. Analysieren lassen sich diese durch standardisierte und normierte Testverfahren zur Hirnleistungsdiagnostik (Papier und Bleistift, Computertests, computergestützte Testverfahren). Die neuropsychologischen Verfahren geben Auskunft über folgende Leistungsbereiche:

  • Aufmerksamkeit
  • Motorische Steuerung und Koordination
  • psychomotorisches Tempo
  • Exekutivfunktionen
  • Sprache
  • sprachliches nichtsprachliches Gedächtnis
  • visuell räumliche und visuell-konstruktive Leistungen
  • Planung, Problemlösung
  • allgemeine Leistungsdiagnostik

Die neuropsychologische Diagnostik objektiviert und quantifiziert befürchtete, vermutete, oder bereits bekannte schädigungs- und erkrankungsbedingte Störungen von hirnorganischer Leistungsfähigkeit, emotionaler Verarbeitung, Verhaltensregulation und Steuerung.

Es gibt weitere spezielle Assessments, die bei Long Covid eingesetzt werden können:

  • 6-Minuten-Gehtest
  • Belastungs-EKG
  • Messung der Handkraft
  • Herzfrequenzvariabilität
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