Innovative Ansätze der Therapie von Long Covid
ein spezielles Höhentraining mit positiven Effekten auf funktionelle sowie neurokognitive Parameter
ein spezielles Höhentraining mit positiven Effekten auf funktionelle sowie neurokognitive Parameter
Bei der IHHT-Therapie wird mit einer Atemmaske in Intervallen sauerstoffarme und sauerstoffreiche Luft geatmet. Ein Sauerstoffgehalt von 12% in der Inspirationsluft entspricht ungefähr 4450m Höhenmetern. Aus diesem Grund wird das Training u.a. als Höhentraining bezeichnet. Kurzzeitige Expositionen gegenüber einer leichten / milden Hypoxie sollen über zelluläre Anpassungsvorgänge einen protektiven Effekt haben. In Studien an kleinen Patientenkollektiven konnten günstige Effekte auf verschiedenen funktionelle sowie neurokognitive Parameter gezeigt werden. In den MEDIAN Kliniken in Flechtingen und Bad Gottleuba werden erste Erfahrungen mit dieser innovativen Therapieoption gesammelt. Die Anwendung ist einfach und sicher durchführbar.
Eine Studie von MEDIAN zeigt: Intermittierende Hypoxie Hyperoxie Therapie vielversprechend bei der Behandlung von Long COVID
Etwa 10 Prozent der Menschen leiden nach einer akuten COVID-19-Erkrankung unter anhaltenden Symptomen, dem Post-COVID-Syndrom. Eine aktuelle Studie bestätigt, dass die Intermittierende Hypoxie-Hyperoxie Therapie (ReOxy-Therapie) die Behandlung bei Long COVID positiv unterstützt. Die Ergebnisse dieser Pilotstudie wurden im August 2023 auf dem Jahreskongress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft in Amsterdam präsentiert und nun auch im anerkannten Journal JCSM publiziert.
Die MEDIAN Klinik Flechtingen ist einer von mehreren Standorten der MEDIAN Unternehmensgruppe, der seit 2021 eine spezielle Rehabilitation für Long-COVID-Patienten anbietet. In einer kontrollierten Studie mit Patienten in der Klinik, in der eine Gruppe über fünf Wochen dreimal wöchentlich die ReOxy-Therapie durchführte, konnten signifikante Verbesserungen im Vergleich zu den Ergebnissen der Rehabilitation ohne diese Therapie festgestellt werden.
Leistungssteigerung und Verbesserung der Lebensqualität
Die Studie ergab, dass Long-COVID-Patienten durch die ReOxy-Therapie in ihrer Behandlung eine in mehreren Funktionstests nachgewiesene verbesserte funktionelle Kapazität aufbauen. Außerdem konnte eine Verbesserung der Lebensqualität sowie des subjektiven Gesundheitsempfindens erzielt werden.
Der Effekt der intermittierende Hypoxie-Hyperoxie Behandlung ähnelt der aus dem Leistungssport bekannten Höhentherapie, bei der der Körper Intervallen von verringertem Sauerstoffgehalt in der Atemluft ausgesetzt ist. Die Intervalle der reduzierten Sauerstoffkonzentration dauern bei der Atemtherapie nur wenige Minuten, dabei werden die Sauerstoffkonzentration im Blut sowie andere physiologische Parameter kontinuierlich vom Gerät gemessen und die Sauerstoffkonzentration in der eingeatmeten Luft entsprechend gesteuert, um die Behandlung sicher und effizient zu gestalten. Die Therapie zielt darauf ab, die Sauerstoffversorgung im Körper zu verbessern, was sowohl die Regeneration der Lungenfunktion verbessert als auch die Sauerstoffverwertung in den Zellen und so die Genesung bei verschiedenen Gesundheitszuständen unterstützen kann.
IHHT als Ergänzung für eine effektive Behandlung bei Long COVID
Die Studie ist in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr. Wolfram Döhner entstanden, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie am Deutschen Herzzentrum der Charité und Leiter der Arbeitsgruppe für Metabolische Pathophysiologie am Berlin Institute of Health in der Charité (BIH). Er sagt: „Die IHHT ist eine vielversprechende innovative Therapieoption für die Behandlung von Long-COVID-Patienten, die weiter untersucht werden sollte.“
Dr. Per Otto Schüller, Chefarzt Kardiologie und Pneumologie der MEDIAN Klinik Flechtingen, ergänzt: „Wir werden die Behandlung mit der IHHT für die bei MEDIAN behandelten Patienten ausweiten, um zur weiteren Linderung der Symptome beizutragen.“
MEDIAN hat sich bereits seit 2021 mit einem umfangreichen Konzept an der Bewältigung der COVID-19-Pandemie beteiligt. Hierzu zählt unter anderem die Informations-Webseite www.long-covid.de, auf dem Expertenwissen zum Thema für Mediziner und Betroffene gebündelt wird.
Die intermittierende-hypoxische-hyperoxische Therapie (IHHT) ist eine innovative Methode zur Verbesserung der Zellregeneration und des Energiehaushalts des Körpers. Durch den Wechsel zwischen sauerstoffarmen (hypoxischen) und sauerstoffreichen (hyperoxischen) Phasen wird der Stoffwechsel auf Zellebene optimiert.
Dieser Zyklus wird mehrmals wiederholt und führt zu einer effektiveren Energienutzung und Regeneration.
IHHT eignet sich für alle, die
Eine IHHT-Sitzung dauert ca. 30 Minuten. Die Patientin oder der Patient liegt entspannt, während eine Atemmaske den Wechsel zwischen hypoxischen und hyperoxischen Phasen steuert. Es sind keine invasiven Eingriffe nötig.
Dr. med. Per Otto Schüller
Chefarzt der Abteilungen Kardiologie und Pneumologie
Beschreibung
Facharzt für Innere Medizin / Kardiologie, Pneumologie und Sozialmedizin, Kardiovaskulärer Präventivmediziner DGPR