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Medizinische Trainingstherapie (MTT)
Insbesondere für unsere Schmerzpatienten stellt die physiotherapeutische Übungsbehandlung in der Psychosomatischen Reha-Klinik Bad Dürkheim einen sehr bedeutenden Baustein der Therapie dar.
Eine Besonderheit für eine psychosomatische Rehaklinik ist unsere Medizinische Trainingstherapie (MTT) mit entsprechenden Trainingsgeräten. Zu Beginn steht eine diagnostische Bestandsaufnahme zur Klärung der Indikation. Bei Rückenschmerzen wird apparativ ein sogenannter "Backcheck" durchgeführt zur Überprüfung von Dysbalancen im Bereich der Bauch- und Rückenmuskulatur mit Maximalkraft-Testung.
Basierend auf den Ergebnissen der diagnostischen Einschätzung besteht die Möglichkeit eines individuellen krankengymnastischen Übungsprogramms im Einzel- und Gruppensetting. Um den Effekt der eigenen Anstrengungen im Therapieverlauf zu überprüfen, kann eine Verlaufsmessung des "Backchecks" durchgeführt werden, die zur Weiterführung der Übungen nach der Reha motiviert.
Konzeptverantwortliche: Frau Christiane Kolb; Physiotherapeutin; E-Mail: christiane.kolb@median-kliniken.de
Unter Körpererfahrung versteht man die Gesamtheit aller im Verlauf der individuellen wie gesellschaftlichen Entwicklung erworbenen Erfahrungen mit dem eigenen Körper, die sowohl kognitiv wie affektiv, bewusst wie unbewusst sein können (Bielefeld 1991).
Vor dem Hintergrund des ganzheitlichen Menschenbildes wird Körpererfahrung nicht als isolierte „Objekt-Erfahrung“ gesehen, sondern stets in Beziehung zur Selbsterfahrung.
Während der sporttherapeutischen Behandlung psychosomatischer Störungsbilder erleben wir Menschen, die mit ihrem Körper zerstörerisch umgehen. Vor allem in Bezug auf die Störungsbilder, bei denen der Körper unmittelbar betroffen ist, ist das Einbeziehen von körpertherapeutischen Inhalten wichtig (Essstörungen, Borderlinestörungen, posttraumatische Belastungsstörungen).
Körpererfahrung im allgemeinen sporttherapeutischen Programm
In der Psychosomatischen Reha-Klinik Bad Dürkheim wird jedem Patienten nach der ärztlichen, körperlichen Untersuchung ein Basissportangebot verordnet (Teamsport, Zirkeltraining, Nordic-Walking, Wassergymnastik, u.a.). Neben der Steigerung der physischen und sozialen Leistungsfähigkeit werden die Patienten auch auf den psychologisch-phänomenologischen Teilbereich der eigenen Körperwahrnehmung aufmerksam gemacht, um das Erlebte wahrzunehmen und mit den Mitpatienten und der Sporttherapeut/in neu zu verankern.
Körpererfahrung bei Essstörungen
Bei PatientInnen mit einer Essstörung wird regelmäßig über das Medium Bewegung eine Anleitung zum achtsamen und wertschätzenden Umgang mit dem Körper angeboten. Bewegung bietet die Chance, den Körper auf eine andere Art wahrzunehmen. Insbesondere bei Bulimie und Anorexie sieht die Behandlung weiterhin vor, an der Körperschemastörung zu arbeiten, die sich im Sinne einer Überschätzung der Körperausmaße äußert und einen wichtigen aufrechterhaltenden Faktor des Störungsgeschehens darstellt.
Körpererfahrung bei Patienten mit Adipositas
Neben der Aufgabe, die Patienten wieder angstfrei und freudvoll an eine adäquate Bewegung heranzuführen, geht es in unserer Psychosomatischen Reha-Einrichtung vor allem darum, dass sie langfristig einen positiveren und achtsameren Umgang mit ihrem Körper pflegen und mehr Bewegung in ihrem Alltag verankern können.
Körpererfahung bei Frauen mit sexuellen Gewalterfahrungen
Die Körpererfahungsanteile finden gezielt in einem geschützten Rahmen einer geschlossenen Gruppe statt. Bisherige Erfahrungen zeigen deutlich, dass körpertherapeutische Vorgehensweisen mit vielen Ängsten bei den Frauen einhergehen. Der Körper soll ein funktionierendes Objekt sein. Die Gruppe bietet die Chance, Vermeidungsverhalten zu überdenken und aufzugeben, somit können neue Körpererfahrungen zugelassen werden. Adäquates Abgrenzen und das Ausdrücken von unterschiedlichen Gefühlen werden durch das Übungsangebot aktiv gefördert. Das Ziel ist es, den Körper differenziert über alle Sinne wahrzunehmen, sodass vor allem das Ekelgefühl bezüglich des eigenen Körpers in einen anderen Zusammenhang gebracht und damit reduziert werden kann.
Konzeptverantwortliche/Ansprechpartnerinnen:
Sabine Diehl, Sporttherapeutin, Leiterin der Sporttherapeutischen Abteilung; E-Mail: sabine.diehl@median-kliniken.de