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Der Kontakt mit Tieren trägt erwiesener Maßen grundsätzlich zu einer Verbesserung der seelischen Befindlichkeit bei. Deshalb werden auch Therapiehunde zur Behandlungsunterstützung in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Das reicht von Kinderkrebsstationen bis zu Einrichtungen der stationären Altenhilfe. Bereits die Anwesenheit eines entsprechend ausgebildeten Tieres fördert eine positive Gestimmtheit und sorgt für eine atmosphärische Verbesserung in der Einrichtung.
Die Klinik plante deshalb schon seit längerer Zeit die Entwicklung und Umsetzung eines Konzeptes tiergestützter Therapie. Dabei wurde deutlich, dass es nicht ganz einfach ist ein entsprechend ausgebildetes Tier und eine Therapeutin zu gewinnen, die diese Arbeitsweise zur Umsetzung bringen kann. Mit Lewis und seiner Betreuerin konnte nun jedoch mit dieser Arbeitsform gestartet werden.
Um erste praktische Erfahrungen zu sammeln nimmt Lewis zunächst an der Gruppentherapie einer Wohngruppe der psychosomatischen Abteilung teil. Darüber hinaus ist er auch bei Einzeltherapiegesprächen mit dabei. Alle PatientInnen der entsprechenden Gruppe wurden im Vorfeld informiert und hätten die Möglichkeit gehabt, bei Ablehnung, einer anderen Gruppe zugeteilt zu werden. Absolut kontraindiziert ist die Teilnahme des Therapiehundes selbstverständlich bei Tierhaarallergie. Eine relative Kontraindikation stellt eine Hundephobie dar. Zwar kann der Vierbeiner in diesen Fällen nicht primär an der Therapie teilnehmen, jedoch bei einer in vivo Exposition mit einbezogen werden.
Bereits jetzt zeigt sich allerdings, dass die ruhige Gelassenheit des Tieres, seine natürliche Zugewandtheit und seine authentische Bereitschaft Nähe zuzulassen, von den PatientInnen als hilfreich und unterstützend erlebt werden. Lewis erspürt intuitiv, wer Nähe und Trost benötigt und bringt dies mit einer kongruenten Körpersprache und der Bereitschaft sich im wahrsten Sinn des Wortes berühren zu lassen zum Ausdruck.
Zwischenzeitlich konnte sich Lewis bereits gut in der Klinik einleben. Auch bei nur flüchtigen Begegnungen auf den Fluren löst seine Gegenwart positive Reaktionen aus. So ist das Team in Münchwies froh, dass man nun „auf den Hund gekommen ist“.
Und so kommt der Labrador am Morgen mit seiner Kollegin zur Arbeit und begleitet sie bei vielen ihrer therapeutischen Tätigkeiten. Seine Kollegin, Anke Westermann ist Diplom Psychologin in der MEDIAN Klinik Münchwies „Ich habe Lewis vor fünf Jahren von einer Vorbesitzerin übernommen, die sich aus gesundheitlichen Gründen von dem Tier trennen musste. Entsprechend war er in der Anfangsphase auch eher unsicher und ängstlich. Ich habe dann bald mit ihm eine Hundeschule besucht und im weiteren Verlauf begleitete er mich auch immer wieder zu meiner damaligen Arbeitsstelle. Schon damals zeigte sich sein gutes Gespür für die KlientInnen und deren Bedürfnisse“. Sein Wesen und sein intuitives Einfühlungsvermögen schienen den Labradorrüden somit für eine Ausbildung zum Therapiehund zu disponieren.
„Wir haben dann als Team die Therapiehundeausbildung begonnen. Am Anfang stehen Wesensprüfungen, um zu erkennen, wie der Hund auf belastende Situationen reagiert und ob er sich leicht ablenken lässt“. Lewis hat den Test sowie die gesamte Qualifikationsmaßnahme gut bestanden und ist seither ein zertifizierter Therapiehund. Sein guter Gesundheitszustand wird ebenfalls regelmäßig überprüft.
Bereits im Verlauf der Ausbildung erprobte der Hund den Umgang mit Kindern, machte Erfahrungen in Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie in Altenpflegeheimen. Im praktischen Einsatz kommt es immer auf das Team „Therapeutin und Hund“ an. Die Kollegin erläutert dazu: „Ich musste hier in der Klinik zunächst darauf achten, dass der Hund sich gut einleben konnte, sich sicher fühlt und weiß, ich bin an seiner Seite. Es ist in meiner Verantwortung darauf zu achten, wann ihm Kontakte zu viel werden und ob er eine Auszeit braucht um nicht überfordert zu sein“.
Wie sind die Erfahrungen der ersten Monate in der MEDIAN Klinik Münchwies?
„Wir bekommen durchweg positives Feedback, sowohl durch die PatientInnen, als auch im Kollegenkreis. Eigentlich freuen sich alle schon wenn sie ihn sehen“.
Und wie konkret arbeitet der neue Kollege?
„Zu Beginn des Gruppentherapietreffens geht er durch die Runde und begrüßt jeden einzeln. Dann legt er sich auf seinen Platz. Wenn jemand jedoch intensive Gefühle äußert, bedrückt, traurig ist oder weint, wendet er sich der Person zu, nimmt behutsam Kontakt auf und bietet seine Nähe an. Lewis ist sehr feinfühlig und ruhig. Er ist wirklich ein guter Tröster“
Die besondere Beziehung zwischen Mensch und Hund kann also auch in der stationären Psychotherapie mit großem Gewinn zum Einsatz gebracht werden.