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Die Behandlung von Traumafolgeerkrankungen

Die Therapieangebote der MEDIAN Klinik Berggießhübel

PBTS

Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) kann sich als Folge einer sehr starken oder langanhaltenden psychischen oder körperlichen Verletzung (einem sogenannten „Trauma“) entwickeln. Auslöser hierfür können z.B. Unfälle, Naturkatastrophen, sexuelle Missbrauchserlebnisse, Gewaltanwendung oder andere schlimme Ereignisse mit Bedrohung des Lebens oder der körperlichen Unversehrtheit sein.

Diese Erlebnisse übersteigen sehr häufig unsere Bewältigungsstrategien. Der Betroffene fühlt sich hilflos, ohnmächtig und erlebt massive Angst. Dies kann zur Herausbildung bestimmter typischer Symptome führen, wie das Wiedererleben des Ereignisses in Albträumen oder in Form von sogenannten „Flashbacks“ am Tag, das Vermeiden von bestimmten Orten bzw. Situationen oder von Gedanken an das Erlebte, eine Betäubung oder Abstumpfung der Gefühle und eine nervliche Übererregbarkeit in Form von Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Schreckhaftigkeit. Oft entwickeln sich diese Symptome mit einer zeitlichen Verzögerung von einigen Wochen. Der Betroffene glaubt zunächst, die Situation gut bewältigt zu haben. In der Folge kann sich bei den Betroffenen ein zunehmendes Rückzugsverhalten, verbunden mit starken Ängsten oder Depressionen, entwickeln. Auch der Missbrauch von Suchtmitteln ist möglich. Dies kann sich negativ auf die familiäre oder auch berufliche Situation auswirken.  

Therapie

Um ungünstige Langzeitfolgen zu verhindern, ist es wichtig, die Beschwerden angemessen zu behandeln. Die Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung erfolgt daher in drei Phasen. Zunächst ist es Voraussetzung, ein sicheres Umfeld zu schaffen, in dem sich der Betroffene durch Aneignung bestimmter Techniken und Fähigkeiten stabilisieren kann. In einem zweiten Schritt erfolgt die Auseinandersetzung und Konfrontation mit dem erlebten Trauma, um eine psychische Verarbeitung zu ermöglichen. Im Mittelpunkt der dritten und letzten Phase ist es das Ziel, das Erlebte in die persönliche Entwicklung zu integrieren und somit als Vergangenheit einzuordnen.

Die Behandlung in unserem Hause erfolgt in Form von Einzelpsychotherapie, begleitet von einem gruppentherapeutischen Programm zur Vermittlung von Informationen zur psychischen Traumatisierung und zum Erlernen von Stabilisierungstechniken (Phase 1). Ebenso wird mit Ihnen der weitere Behandlungsweg geplant, auch mit direkter Vermittlung an traumatherapeutische Zentren.

Trauer

Die Themen Tod und Sterben sind in unserer Gesellschaft weitestgehend tabuisiert. Aus Angst vor Verlust und dem damit einhergehenden Erleben von seelischem Schmerz setzen sich viele Menschen nicht ausreichend mit diesen Themen auseinander. Dennoch ist die Erfahrung, einen geliebten Menschen zu verlieren, für fast alle Menschen irgendwann einmal unvermeidliche Lebensrealität. 

Nach dem Tod eines nahestehenden Menschen erleben wir intensive Gefühle. Auch wenn wir immer stark waren und fest im Leben standen, kann es sein, dass wir von Kummer und Verlusterleben überwältigt werden. Dies ist sogar eher die Normalität und nicht die Ausnahme.

Therapie

Je nachdem in welcher Trauerphase Sie zu uns in die Klinik kommen, werden wir mit Ihnen gemeinsam „einen Teil des Trauerweges gehen“, damit Sie wieder damit beginnen können, eine neue Lebensperspektive für sich zu erkennen und zu entwickeln. 

Ziel ist es nicht, dass Sie Ihren verstorbenen Partner, Angehörigen oder Freund vergessen, sondern dass die Erinnerung an ihn im Laufe der Zeit nicht mehr so stark schmerzt und Sie nach und nach damit beginnen, ihm einen besonderen Platz, nicht nur in ihrer Vergangenheit, sondern auch in ihrem aktuellen Leben, einzuräumen. Auf diese Weise verändert sich der Umgang mit den oft schmerzlichen Erinnerungen und dem Gefühl des Allein-Zurückgelassen-Seins.

Um Trauern zu lernen und in einer verarbeitenden Weise zu beginnen, bieten wir Ihnen an, Ihr Trauerthema in die psychotherapeutischen Gruppen- und Einzelgespräche einzubringen. Das Reden und Teilen des seelischen Schmerzes sowie die Möglichkeit, emotionale Unterstützung durch andere zu erhalten, ist beim Trauern ein ganz wesentlicher Faktor. Dies lernen Sie auch durch Informationen, die wir Ihnen zum Trauern als Selbsthilfeliteratur an die Hand geben. In den Gestaltungs- und Kunsttherapiegruppen besteht die Möglichkeit, Ihrer Trauer mit anderen Mitteln als der Sprache gestalterisch Ausdruck zu verleihen. Und im Sport- und Aktivitätenprogramm können Sie die unterschiedlichen Emotionen (Trauer, Angst, Wut etc.), die im Trauerprozess auftauchen und normal sind, auch auf einer körperlichen Ebene ausleben sowie wieder aktiver in das Leben und zu einem bewussten Körpergefühl zurückfinden. Zudem können Sie die soziale Einbindung durch die Mitpatienten nutzen, um wieder mehr in den Austausch und in ein soziales Leben zu gelangen. Wir unterstützen Sie dabei!

Wenn der Trauerprozess bewältigend verläuft, durchlaufen wir in der Regel unterschiedliche Stadien, in denen wir nach einer Phase des verzweifelten Nicht-Wahrhaben-Wollens und der Verleugnung, nach einer Phase der langsam aufbrechenden Gefühle und der beginnenden Neuorientierung letztendlich ein neues Gleichgewicht etablieren und den Verlust annehmen können.

Der Weg des Trauerns ist jedoch nicht bei jedem Menschen gleich und kann auch Rückschritte oder Sprünge beinhalten. Er benötigt jedoch auf jeden Fall Zeit – durchschnittlich zwischen drei und fünf Jahren.

Gestaltet sich der Trauerprozess stagnierend und/oder kommen zusätzliche Belastungen, Konflikt- oder Problembereiche im Leben hinzu, die das Trauern erschweren oder verhindern, kann es passieren, dass ein Betroffener psychisch überlastet wird. Der trauerbedingte Verlust kann nicht bewältigt werden. Dies passiert beispielsweise häufig dann, wenn Menschen sich  – bewusst wie unbewusst – vom Trauern ablenken, beispielsweise indem sie sich selbstüberlastend in die Arbeit stürzen und „nur noch (für die anderen) funktionieren“.

Sind das emotionsvermeidende Selbstüberlasten und Ablenken die vorherrschenden Strategien zum Umgang mit einem schweren Verlusterleben, kann das entstehen, was Experten als „komplizierte Trauer“ beschreiben: Es kann zum Auftreten von krankheitsrelevanten Beschwerden kommen, vor allem depressiver Symptome, aber auch Angst und somatisierter Beschwerden (Schmerzen, Körpermissempfindungen, vegetative Beschwerden). Die Betroffenen ziehen sich häufig in ihr Schneckenhaus zurück und meiden den Kontakt mit Freunden und Menschen im Allgemeinen. Als zusätzliche Möglichkeit, den Schmerz zu betäuben, kann auch der Missbrauch von Alkohol, Medikamenten und Drogen als Konsequenz folgen. Die Teilhabe am privaten und beruflichen Leben wird zunehmend mehr eingeschränkt und es können neben den Beeinträchtigungen der Lebensqualität und der Psyche auch die Existenz gefährdende Probleme der Lebensgestaltung auftreten, dann beispielsweise, wenn die Beschwerden bzw. deren Konsequenzen den Arbeitsplatz gefährden.

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