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Im Jahre 2000 erweiterte die MEDIAN Klinik Berus ihr Behandlungsangebot um ein zweisprachiges, deutsch-französischsprachiges Behandlungsteam. Bestand die Zielgruppe der Patienten zunächst aus Grenzgängern, die in Deutschland kranken- und sozialversichert waren, konnten das Einzugsgebiet und die Zielgruppen zunehmend erweitert werden.
Dieses Behandlungsangebot, das zunächst von einer französischsprachigen Einzeltherapie mit wenigen Indikationen und deutschsprachigen Gruppenangeboten, die teilweise mit Übersetzung arbeiteten, ausging, konnte zwischenzeitlich auf alle Indikationen und Behandlungsmodule der Klinik ausgeweitet werden. Die Personalkompetenz wird dieser Entwicklung des Patientenaufkommens laufend angepasst. Hierzu gehören sowohl Schulungsmaßnahmen, die sowohl von eigenen Mitarbeitern in der Fremdsprache angeboten werden, als auch Interventionen von externen Muttersprachlern, und die Einstellung von neuen Mitarbeitern mit entsprechender Sprachkompetenz. Damit bietet sie als einzige Klinik in Deutschland die Möglichkeit, ein komplettes Behandlungsangebot, das den aktuellen verhaltenstherapeutischen Standards entspricht, in französischer Sprache vorzuhalten. Hierbei sind Patienten aus dem Großherzogtum Luxemburg mit ca. 56% am häufigsten vertreten, gefolgt von Frankreich mit ca. 43%.
Da diese Patienten, bis auf Ausnahme der Grenzgänger, in der Regel nicht durch einen Rentenversicherungsträger zugewiesen werden, sondern durch Krankenkassen, zeichnen sie sich durch eine zu ca. 48% dem stationären Aufenthalt vorangehende Arbeitsunfähigkeit aus, lediglich ca. 27% beginnen ihre Behandlung arbeitsfähig (in 25% Beurteilung nicht erforderlich). Der Schweregrad der Erkrankung spiegelt sich auch in der Prognose zum Ende der stationären Behandlung in der Klinik wieder. Wird für ca. 58% eine günstige Prognose gestellt, weisen immerhin ca. 40% eine zweifelhafte Prognose auf, die auf weiteren, ambulanten Behandlungsbedarf mit nicht eindeutig vorhersehbarem Verlauf verweist.
Diagnostisch stehen im Vordergrund rezidivierende depressive Störungen (F 33) mit einem Anteil von 33% an den Erstdiagnosen. Es folgen mit 17% Belastungs- und Anpassungsstörungen (F 43) und mit 15% depressive Episoden (F 32). Einen besonderen indikativen Stellenwert weisen Patienten mit Zwangsstörungen (F 42) auf, die 9% der Erstdiagnosen stellen. Es folgen mit jeweils 6% phobische Störungen (F 40) und andere Angststörungen (F 41). Bei den Zweit- und Drittdiagnosen dominieren mit 44% Persönlichkeitsstörungen (F 60 und 61).