Medizinische Rehabilitation ist nicht nur ein Gewinn für die Gesundheit der Patient*innen – sie ist ein zentraler Hebel für wirtschaftliche Stabilität und Fachkräftesicherung. Dies zeigt die neuaufgelegte Studie „Reha wirkt – Volkswirtschaftliche Effekte der medizinischen Rehabilitation“, eine Fortführung einer Vorgänger-Untersuchung von 2009.
Rehabilitation in Deutschland ist einzigartig: durch den bis zu drei- bis sechswöchigen stationären Aufenthalt in einer rehabilitativen Facheinrichtung im Anschluss an eine Akutbehandlung wird die Selbstständigkeit und Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt, die Angewiesenheit auf Pflege sowie Frührente vermieden und die Gesundheit der Patient*innen langfristig erhalten – Reha ist also nicht nur Nachsorge sondern auch aktive Prävention.
Die durch erfolgreiche Rehabilitation gewonnene Arbeitszeit summiert sich allein für das Jahr 2023 auf mehr als 63.000 zusätzliche Arbeitsjahre – ein Effekt, der dem jährlichen Beschäftigungsbeitrag eines Großkonzerns entspricht. „In Zeiten von Fachkräfte- und Personalmangel leistet Reha damit einen wichtigen Beitrag für die Stabilität der deutschen Wirtschaft“, so die Studienautor*innen, der von MEDIAN beauftragten und dem Institut prognos durchgeführten Studie.
Für das Jahr 2025 prognostiziert die Studie einen volkswirtschaftlichen Netto-Nutzen von rund 23 Milliarden Euro durch medizinische Rehabilitation – das entspricht etwa 0,61 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Maßgeblich hierfür sind die durch Reha gewonnenen Berufstätigkeitsjahre und reduzierte Arbeitsunfähigkeitstage.
Dr. Marc Baenkler, CEO Deutschland der MEDIAN Group, kommentiert: „Die Studie bescheinigt der Rehabilitation sowohl für Einzelpersonen als auch für die Gesellschaft bereits einen hohen Nutzen. Der Rehabilitationssektor wird jedoch auch künftig eine immer wichtigere Rolle bei der Unterstützung von Patient*innen spielen – einschließlich der frühzeitigen Weiterversorgung akuter Fälle, wie sie im Rahmen des KHVVG auf uns zukommen wird, um deren Eigenständigkeit schnell wiederzuerlangen. Die nahtlose Weiterversorgung nach der Akutbehandlung in der Rehabilitation ermöglicht den Menschen, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, ihre Eigenständigkeit und Lebensqualität zu verbessern und Frührente oder Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.“
Die Studie im Überblick
Die aktuelle Untersuchung baut auf einer früheren Studie von prognos aus dem Jahr 2009 auf, die bereits zeigte: Jeder in Reha investierte Euro zahlt sich fünffach für die Gesellschaft aus. Die aktualisierte Studie untersucht die Kosten und den Nutzen der stationären Rehabilitation in fünf Schlüsselindikationen, darunter Kardiologie, Pulmonologie, Rückenschmerzen, psychosomatische Erkrankungen und Abhängigkeitserkrankungen.
Die Studie modelliert im von prognos eigens entwickelten Reha-Nutzen-Modell die Wirkungen der Rehabilitation für verschiedene Szenarien mit Blick auf die demografische Entwicklung und die Prävalenz in den Indikationen sowie die Inanspruchnahme von Reha-Leistungen von 2023 bis zum Jahr 2040. Dabei fallen im Gesundheits- und Sozialwesen und insbesondere für die Rehabilitation die folgenden Wertschöpfungsgewinne an:
Dr. Laura Golenia, Leiterin Forschung & Innovation der MEDIAN Group, betont: „Diese Ergebnisse unterstreichen das enorme Potenzial medizinischer Reha. Unsere Kliniken in Deutschland stehen für höchste Behandlungsqualität – und tragen damit nachhaltig zur Teilhabe, Genesung und wirtschaftlichen Stabilität bei.“
Philip Schulte-Noelle, CEO der MEDIAN Group, resümiert: „Die Studie zeigt deutlich: Rehabilitation muss als strategische Investition in den Arbeitsmarkt und die gesamtwirtschaftliche Leistungsfähigkeit begriffen werden – insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des anhaltenden Fachkräftemangels in ganz Europa. Reha ist ein unterschätzter Standortfaktor – für Einzelpersonen und die Gesellschaft gleichermaßen. Wer rehabilitiert, stärkt die Erwerbsfähigkeit, sichert Fachkräfte und entlastet die Sozialkassen.“