Hirntumore gehören zu den seltenen Tumorerkrankungen. Im Durchschnitt ist einer von 10.000 Menschen davon betroffen, sowohl Erwachsene als auch Kinder.
Hirntumoren bleiben die erste Zeit meist unentdeckt, da gerade im Anfangsstadium wenige bis keinerlei Beschwerden auftreten. Mit zunehmender Dauer entwickeln sich die ersten spürbaren Symptome. Einige der zahlreichen Beschwerden sind unter anderem folgende:
Viele Betroffene beginnen nach ihrer erfolgten Operation und/oder Bestrahlung eine Anschlussheilbehandlung. Diese schließt sich spätestens 14 Tage nach einem Krankenhausaufenthalt an. Es ist jedoch auch möglich, eine Rehamaßnahme ohne vorangegangenen stationären Krankenhausaufenthalt zu beginnen. Die Beantragung erfolgt dabei über den dafür qualifizierten behandelnden Arzt, zumeist den Hausarzt.
Die medizinische Rehabilitation dient dazu, den Erfolg der Hirntumortherapie zu sichern. Sie beginnt in der Regel erst dann, wenn die erste Phase der Behandlung abgeschlossen ist, zum Beispiel nach einer Operation oder einer Strahlentherapie. Damit gehört sie im weiteren Sinn auch schon zur Nachsorge.
In der Reha-Phase werden medizinische Behandlungen begonnen oder auch fortgesetzt, die die körperlichen Folgen der Hirntumorerkrankung beseitigen oder zumindest mildern sollen. Hinzu kommen Maßnahmen, die die Rückkehr zum gewohnten Alltag erleichtern. Dazu gehören zum Beispiel Physiotherapie, eine besondere Ernährungsberatung sowie die Unterstützung beim Umgang mit Problemen, die durch Krankheit oder Therapie aufgetreten sind. Psychoonkologische Beratungsangebote helfen in der Rehabilitationsphase dabei, die Krankheit auch seelisch so gut wie möglich zu bewältigen.
Für Hirntumorpatienten lassen sich viele Maßnahmen in einer stationären "Anschlussheilrehabilitation" bündeln. Darunter versteht das Sozialrecht einen meist etwa dreiwöchigen Aufenthalt in einer spezialisierten Klinik. In Deutschland gibt es inzwischen auch Tageskliniken, in denen alle Reha-Maßnahmen tagsüber durchgeführt werden, Patienten aber abends nach Hause gehen. Während einer solchen Anschluss-"Reha" bleibt man in der Regel weiter krankgeschrieben.
Hirntumor-Erkrankte können alleine oder auch zusammen mit ihren Familien, eine psychoonkologische Hilfe erhalten. Das kann helfen, mit Angst, Stress und anderen psychischen Folgen bestmöglich umzugehen. Psychoonkologinnen und Psychoonkologen können dabei etwa Entspannungstechniken empfehlen, die Betroffenen helfen, zur Ruhe zu kommen.
Hier finden Sie eine Umkreissuche für Anlaufstellen in Ihrer Nähe. Hier geht es zu ausführlichen Informationen zum Thema Krankheitsverarbeitung.
Einen besonderen Schwerpunkt in der Rehabilitation von Hirntumorpatienten legen wir in der Entwicklung und Förderung von Selbstfürsorge und Krankheitsverarbeitung. Zuerst ist Förderung von Nachsicht und die Unterstützung zur Verbesserung von Frustrationstoleranz wichtig. Es gilt „Durchhänger“ zu überwinden und die Fortschritte wertzuschätzen, die Genesung zu fördern zur Vorbereitung auf den Alltag und gleichzeitig die Krankheitsverarbeitung zu unterstützen, um zu akzeptieren, dass sich das Leben ändert. Auch das Lernen, in der Partnerschaft mit der Erkrankung zu leben, offen mit der Erkrankung umzugehen und die veränderte Lebensführung mit gesunder Ernährung spielen eine Rolle. Die Veränderung der Lebensweise bedarf psychologischer Unterstützung, damit Vertrauen in die Zukunft zu finden ist.
Wichtig ist, dass auf jeden Fall mit einer Linderung der Beschwerden zu rechnen ist. Ob ebenfalls eine Heilung möglich ist, lässt sich bei neuroonkologischen Erkrankungen schwer sagen und ist in den meisten Fällen leider nicht zu erwarten.
Durch die stationäre Rehabilitation können Verbesserungen in der Lebensbewältigung wie auch Lebensgestaltung erreicht werden. Wesentliche Behandlungen wie Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie können hier begonnen werden und dann ambulant über weiterbehandelnde Ärzte, also über den Hausarzt oder die beteiligten Fachärzte (Neurologe, Neuroonkologe, Onkologe), weiter veranlasst werden.
Überdies setzen die in der Neuroonkologie sehr erfahrenen MEDIAN-Kliniken bereits frühzeitig in der stationären Reha computergestützte neuropsychologische Behandlungsverfahren ein, die dem Patienten später durch seinen Krankenversicherungsträger als Software zur Nutzung zu Hause zur Verfügung gestellt wird. Auch kann kognitive Ergotherapie stationär entsprechende Leistungsstörungen behandeln.