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Depressive Erkrankungen sollten kein Tabu sein – auch und gerade in der Pandemie

Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und wurden in der Corona-Pandemie noch einmal verstärkt: Vielen Menschen fehlte es aufgrund der Einschränkungen an ausgleichenden Aktivitäten und sozialen Kontakten. Hinzu kam die Angst vor einer Infektion oder finanzieller Not in Folge des Lockdowns. Dennoch wird wenig über die Erkrankung gesprochen. Der Europäische Depressionstag, der am ersten Sonntag im Oktober stattfindet, möchte auf die Erkrankung aufmerksam machen und eine offenere Kommunikation zum Thema fördern. Ziel ist es, über die Entstehung, Symptomatik und Hilfsangebote zu informieren.

Die Zahlen sind erschütternd: In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 5,3 Millionen Menschen an einer Depression. Jeder Fünfte leidet mindestens einmal im Leben an einer depressiven Störung. Laut Weltgesundheitsorganisation sind sie weltweit die zweithäufigste Volkskrankheit. Die Symptomatik umfasst vor allem eine gedrückte Stimmung, Verlust der Freude, Antriebsmangel, vermindertes Selbstwertgefühl und reduzierte Konzentrationsfähigkeit. Negative Gedanken wie „Ich schaffe das nie“ oder „Niemand liebt mich“ sind alltägliche Begleiter. Die Formen depressiver Störungen können in Schwere und Dauer variieren. Bei leichteren Formen ist die Bewältigung alltäglicher Aufgaben größtenteils noch möglich, aber mit großer Anstrengung und Niedergeschlagenheit verbunden.

„Es ist wichtig, dass eine depressive Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird“ sagt Dr. med. Monika Vogelgesang, Chefärztin der auf psychische Störungen spezialisierten MEDIAN Klinik Münchwies und Sprecherin des Medical Boards Psychosomatik bei MEDIAN. „Deswegen sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn die Symptome länger als zwei Wochen andauern.“ Wird eine Depressions­erkrankung nicht rechtzeitig behandelt, kann sie einen chronischen Verlauf nehmen und sich über Jahre hinziehen. Selbst bei leichten Symptomen ist diese anhaltende Form von Depression, auch Dysthymia genannt, eine ernstzunehmende Erkrankung. Betroffene sehen sich aufgrund der Hart­näckigkeit und langen Krankheitsdauer oft als unheilbar an und rutschen in ein Gefühl der Resignation.

Depressive Denkmuster verändern – dank professioneller Behandlung

„Eine Depression kann nicht durch reine Willenskraft überwunden werden. Dehalb sollten Anzeichen einer depressiven Erkrankung von Betroffenen und Angehörigen unbedingt ernst genommen werden“, warnt Dr. Vogelgesang. Um eine depressive Erkrankung behandeln zu lassen, ist der Hausarzt die erste Ansprechperson. Dieser kann bereits nach einem kurzen Gespräch eine erste Einschätzung abgeben. Darauf folgt eine Überweisung zur Diagnose bei einem Facharzt für Psychiatrie oder Psychosomatische Medizin. Liegt eine depressive Erkrankung vor, muss dieser entscheiden, ob eine medikamentöse Behandlung oder eine Psychotherapie am ehesten Erfolg versprechend ist. Die Wartezeit für einen ambulanten psychotherapeutischen Behandlungsplatz liegt allerdings oft bei 6 bis 12 Monaten.

Um dennoch möglichst schnell eine Behandlung einzuleiten, kann der Arzt eine stationäre psychosomatische Rehabilitation in die Wege leiten, beispielsweise in den MEDIAN Fachkliniken für Psychosomatik und Psychotherapie. Diese Maßnahme ermöglicht über die Dauer von meist 5 Wochen eine intensive psychotherapeutische Behandlung, bei der die Psychotherapie um Gruppentherapie sowie vielfältige weitere Aktivitäten ergänzt wird. „Ziel ist es, depressive Denkmuster zu verändern, um wieder kleine Glücksmomente zu empfinden. Unsere Patienten erlernen dafür Möglichkeiten, die eigene Stimmung zu heben und alltägliche Aufgaben besser bewältigen zu können“, erklärt Dr. Vogelgesang. Neben der Psychotherapie seien vor allem eine sinnvolle Tagesstruktur und ein gesundes soziales Miteinander wichtig, um das Selbstwertgefühl der Patienten zu stärken und negative Denkansätze zu entkräften. Im Anschluss an die Reha folgt ein nahtloses Nachsorgeprogramm: Wöchentliche Gruppensitzungen unterstützen die Patienten dabei, das Gelernte im Alltag zu festigen und – falls dann noch nötig – die Wartezeit auf eine ambulante Behandlung zu überbrücken.

Speziell für Menschen, die im Zuge der Corona-Pandemie eine psychische Folgestörung entwickelt haben, bieten die MEDIAN Kliniken eine psychosomatische Post-Corona-Reha an. „Die psychosomatische Rehabilitation kann wertvolle Hilfen zur Genesung anbieten und verhindern, dass die Corona assoziierte depressive Symptomatik chronifiziert“, sagt Dr. Vogelgesang und stellt klar: „Depressive Erkrankungen sollten kein Tabu-Thema sein. Jeder von uns kann in die Lage kommen, eine Depression zu entwickeln. Ängste oder eingeschränkte soziale Kontakte in der Corona-Pandemie können diese verstärken. Wenn die Menschen offener über depressive Störungen sprechen, können Betroffene eher erkannt werden und schneller Hilfe erhalten. Dies sollte das Ziel von uns allen sein.“

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