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Pandemie weckt Befürchtung vor steigender Zahl an Krebserkrankungen

Während ein direkter Zusammenhang zwischen Covid-19-Infektionen und Krebserkrankungen bisher nicht belegt ist, warnen Experten von MEDIAN, dem größten Betreiber von Reha-Einrichtungen in Deutschland, vor den Risiken durch die indirekten Folgen der Pandemie. „Nicht nur die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen ist in den vergangenen zwei Jahren deutlich zurückgegangen, sondern auch die Zahl der Behandlungen in Rehakliniken“, stellt Dr. med. Thomas Scheib, Chefarzt der Onkologie am MEDIAN Zentrum für Rehabilitation Schmannewitz anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar 2022 fest. „Die Vermutung liegt nahe, dass viele Patienten aus der unbegründeten Angst vor einer Infektion nicht zum Arzt oder in die Klinik gegangen sind. Das birgt ein hohes Risiko mit sich und wird steigende Fallzahlen in den kommenden Jahren nach sich ziehen.”

Nach Zahlen der Krankenkassen AOK, Barmer und DAK haben seit Beginn der Pandemie deutlich weniger Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung stattgefunden. Trotz eines leichten Zuwachses im Jahr 2021 ist das Niveau vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht. Hinzu kommt, dass die sehr wirksamen Anschlussheilbehandlungen in Reha-Kliniken, die körperliche und seelische Defizite nach einer Erkrankung oder einem Eingriff im Krankenhaus ausgleichen sollen, erheblich seltener wahrgenommen wurden. „Mit großer Wahrscheinlichkeit werden diese Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung erhöhten Belastungen im Alltag und im Beruf ausgesetzt sind, in den nächsten Jahren erneut in die Akutkliniken kommen – sei es mit körperlichen oder seelischen Folgeerkrankungen”, so Chefarzt Dr. Scheib. Dabei stützt er sich vor allem auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund. Diese registrierte im Jahr 2020 allein von Januar bis September 32 Prozent weniger angetretene Reha-Maßnahmen als im Vorjahreszeitraum.

Gestiegene Risiken nicht unterschätzen

Gleichzeitig warnt der Experte vor Krebserkrankungen, die indirekt durch die Pandemie entstehen können. Bei einer Untersuchung des Fresenius Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der Technischen Universität München (TUM) im April 2021 an rund 1000 Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren, gaben rund 40 Prozent an, dass sie seit Beginn der Pandemie deutlich zugenommen haben – im Schnitt 5,6 Kilogramm. „Damit steigt auch das Risiko an Darmkrebs und Brustkrebs zu erkranken”, sagt Chefarzt Dr. Scheib aus Schmannewitz. Auf die Entstehung aller Krebskrankheiten gerechnet hat die Fettleibigkeit nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft einen Anteil von 16 Prozent. Damit könnte sie schon bald dem Rauchen den ersten Rang als Hauptursache für Krebs ablaufen. „Würden alle Menschen das Normalgewicht einhalten, könnten allein in Deutschland pro Jahr circa 25.000 Krebserkrankungen vermieden werden”, so Dr. Scheib vor dem Hintergrund des Weltkrebstages. „Die Risiken sollten nicht unterschätzt werden. Wir können derzeit nur dringend zu Vorsorgeuntersuchungen raten, zu mehr Bewegung im Alltag und zur Wahrnehmung der Reha-Behandlungen nach einer Krebserkrankung. Übrigens: Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ist für die allermeisten Krebspatienten trotz Chemotherapie eine Impfung gegen Covid-19 möglich.”

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