Rheumatische Erkrankungen sind vielfältig. Doch wenn von „Rheuma“ gesprochen wird, ist meistens die rheumatoide Arthritis gemeint, die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Einer von 100 Erwachsenen leidet hierzulande daran. Die Krankheit tritt meistens ab dem 50. Lebensjahr bei Frauen und 10 Jahre später bei Männern auf. Frauen sind zusätzlich auch drei mal mehr von der rheumatoiden Arthritis betroffen als Männer.
Übersetzt bedeutet der Begriff so viel wie "Gelenkentzündung, die zum rheumatischen Formenkreis gehört". Die rheumatoide Arthritis ist eine systemische (also den ganzen Körper betreffende), lang andauernde Entzündung und verläuft meistens in Schüben. Bemerkbar macht sich die Krankheit durch geschwollene, schmerzende und deformierte Gelenke.
Eine schnelle Diagnose der rheumatoiden Arthritis ist enorm wichtig, nur so kann die Krankheit wirksam behandelt werden. Es gibt keine Möglichkeiten der Heilung, lediglich Therapien helfen dabei, dauerhaften Schäden vorzubeugen, bzw. Folgekrankheiten zu verhindern. Die Therapie sollte deshalb innerhalb von drei Monaten nach den ersten Anzeichen der Erkrankung erfolgen. Folgende Hinweise deuten frühzeitig auf eine rheumatoide Arthritis:
Meist beginnt eine rheumatoide Arthritis mit Schmerzen in den Finger- und Zehengelenken. Außerdem kann es zu Entzündungen an Sehnenscheiden und Schleimbeuteln kommen. Beispielsweise bilden sich am Unterarm oder den Fingern sogenannte Rheumaknoten. Im schlechtesten Fall können nach jahrelangem Bestehen der Krankheit und unzureichender Behandlung die obere Halswirbelsäule, die Lunge, die Augen oder das Herz von der rheumatoiden Arthritis betroffen sein. Weiterhin kann durch die starke Schädigung des Gelenkknorpels und der Knochen durch die Arthritis das betroffene Gelenk komplett zerstört werden.
Weitere Symptome können sein:
Eine große Anzahl der MEDIAN Rehakliniken behandelt rheumatoide Arthritis. Bei der Art der Behandlung wird in folgende Typen unterschieden:
Seitdem sogenannte Biologicals (Arzneimittel, mit aktivem Bestandteil von biotechnologischen Methoden aus lebendenden Organismen) zur Verfügung stehen, sind Operationen an durch Rheuma zerstörten Gelenken zur Seltenheit geworden. Die häufigste Operationsform ist die Endoprothetik (künstlicher Gelenkersatz), danach Versteifungsoperationen und Gelenkrekonstruktionen. Vorbeugende Eingriffe wie Synovialektomien (Entfernung von aggressiver, entzündlich-rheumatisch veränderter Schleimhaut) oder Synorviothesen (Zerstörung der aggressiven Schleimhaut durch Medikamente oder radioaktive Substanzen) werden ebenso in großer Zahl durchgeführt.
Abseits jeglicher Medikamente steht die Rheuma-Behandlung in Form von Ergotherapie und Physiotherapie bzw. Krankengymnastik bei MEDIAN im Mittelpunkt. Die Ergotherapie konzentriert sich dabei meistens auf die die Mobilisierung und Stabilisierung der Gelenke, den Gelenkschutz, die Schienenversorgung, das Alltagstraining und die Hilfsmittelberatung.
Die Physiotherapie hingegen soll zum einen die Haltung durch Stabilisierung des Achsorgans, der Wirbelsäule und durch Kräftigung der hierfür erforderlichen Muskelgruppen verbessern, zum anderen eine Bewegungsverbesserung der jeweiligen Gelenke als auch eine bessere muskuläre Gelenkführung bewirken. Hierfür werden vor allem Gruppentherapien im Trockenen und im Bewegungsbad sowie Einzel-Krankengymnastik eingesetzt.
In der Sporttherapie kommen vor allem Rheuma-Behandlungen wie die Medizinische Trainingstherapie und (je nach Hauptdiagnose) Gangschule, Nordic Walking, Terraintraining und vieles mehr zum Einsatz.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die balneophysikalische Therapie. Sie beinhaltet Anwendungen wie Sandgreifen, Fangopackungen, Massagen, Wannenbäder, Kältekammer und Elektrotherapie. Die Kältekammer, auch Ganzkörperkältetherapie genannt, bei minus 110 Grad wird derzeit in der MEDIAN Klinik Schlangenbad angeboten.
Die nächste wichtige Behandlungsmöglichkeit ist die Schulung der Rheuma-Patienten. Neben allgemeinen gesundheitsfördernden Themen, wie z. B. Rückenschule, Umgang mit Schmerzen und das Leben mit Endoprothesen, stehen hier die verschiedenen Krankheitsbilder des Bewegungsapparates im Vordergrund. Das sind z. B. die ThemenrRheumatische Erkrankungen, Arthrose, Osteoporose.
Die letzte wichtige Behandlungsmöglichkeit bei MEDIAN sind die Schmerzgruppen und die verschiedenen Entspannungstherapien wie Autogenes Training (AT), Yoga, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson (PMR), Feldenkrais, Tai Chi oder Qi Gong.