Die Ursachen, warum Menschen zu dick werden, sind vielfältig. Da gibt es zum einen die Genießer, die einfach gerne essen und darum mehr Kilos auf die Waage bringen als es ihrer Gesundheit gut tut. Daneben gibt es auch körperliche Ursachen wie etwa eine Schilddrüsenunterfunktion. Insgesamt spielen somatische Erkrankungen aber nur selten eine Rolle bei der Entstehung von Adipositas.
In den allermeisten Fällen – und ab Adipositas Grad 2 immer - sind es psychische Faktoren, die zu einer starken Gewichtszunahme führen etwa:
Das Essen wird dann als „Gegenmittel“ für die unangenehmen Gefühle eingesetzt. Schon als Säuglinge haben wir gelernt, dass süße Muttermilch nicht nur den körperlichen Hunger stillt, sondern auch mit Wärme, Zuwendung und Trost verbunden ist. Im späteren Lebensverlauf können uns Süßigkeiten nicht nur einen Gaumenkitzel vermitteln, sondern auch ein Gefühl des Trostes, basierend auf der unbewussten Erinnerung an unsere frühen Erfahrungen. Mit zunehmendem Körperfettanteil steigt das Bedürfnis zu essen, weil jetzt hormonelle Einflüsse wirksam werden, die nach immer mehr Nahrung verlangen. Dass viele Betroffene dabei immer unglücklicher werden und sich immer öfter „trösten“ oder „belohnen“ müssen, verstärkt diesen Teufelskreis immer weiter. Darum ist eine starke Gewichtszunahme immer auch ein Hilferuf der Seele.
Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die rasche Zunahme der Adipositas hat unsere Wohlstandsgesellschaft, in der Nahrungsmittel in einem nie dagewesenen Überfluss zur Verfügung stehen und uns ständig in Versuchung führen.